Harper Connelly 04 - Grabeshauch by Charlaine Harris

Harper Connelly 04 - Grabeshauch by Charlaine Harris

Autor:Charlaine Harris
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Spionage, Belletristik/Krimis, Thriller
Herausgeber: DTV Deutscher Taschenbuch
veröffentlicht: 2011-05-30T17:23:58+00:00


12

Nach Einbruch der Dunkelheit verließ ich das Krankenhaus und fuhr eine Weile herum, um sicherzugehen, dass mir niemand auf den Fersen war. Ich war es nicht gewohnt, verfolgt zu werden, sodass mir gut und gerne fünf Wagen hätten folgen können, ohne dass ich es bemerkt hätte. Aber ich tat mein Bestes. Ich parkte ganz in der Nähe des Hoteleingangs und rannte mehr oder weniger in die Lobby. Die Suite befand sich im zweiten Stock, und ich wartete im Flur, bis niemand mehr da war, der sehen konnte, welche Tür ich öffnete.

Ich packte meine Sachen aus und bügelte. Ich war so optimistisch, Tollivers Sachen durchzusehen, um etwas herauszusuchen, das er bei seiner Entlassung tragen konnte. Die Armbewegung, die nötig war, um in ein T-Shirt oder Polohemd zu schlüpfen, würde ihm bestimmt wehtun. Deshalb entschied ich mich für ein durchgeknöpftes Sporthemd und eine Jeans. Ich steckte beides in eine kleine Tüte und war vorbereitet.

Nachdem ich die Nachrichten gesehen hatte, rief ich den Zimmerservice. Ich war froh, dass ein Restaurant zum Hotel gehörte, da ich nicht allein ausgehen wollte. Ich wunderte mich ein bisschen, dass Manfred nicht angerufen hatte, um mit mir essen zu gehen. Aber auch ohne Begleiter war ich hungrig. Ich bestellte einen Caesar Salad und eine Minestrone. Das dürfte auch schmecken, wenn der Koch nicht sonderlich talentiert war.

Ich eilte zur Tür, als es wie erwartet klopfte, wartete aber, bevor ich sie aufriss. Meiner Erfahrung nach sagen Hotelangestellte immer »Zimmerservice«, aber das war diesmal nicht der Fall.

Mit einem Ohr an der Tür lauschte ich. Ich hatte so das Gefühl, dass die Person auf der anderen Seite genau dasselbe tat.

Natürlich hätte ich nachschauen können, wer davor stand. Aber merkwürdigerweise hatte ich zuviel Angst, durch den Spion zu sehen. Ich hatte Angst, der Schütze könnte vor der Tür stehen und schießen, sobald er wusste, dass ich im Zimmer war. Denn wenn man darauf achtet, kann man sehen, ob jemand durch das Guckloch schaut. Keine zehn Pferde würden mich dazu bringen.

Ich hörte den Lift auf dem Flur und den Gong, als er mein Stockwerk erreichte. Ich hörte, wie sich die Türen öffneten. Ein Servierwagen klapperte, ein Geräusch, das ich kannte. Gleichzeitig hörte ich, wie sich jemand vor meiner Tür bewegte. Ja, da war immer noch jemand. Aber nach einer Sekunde verschwand mein Besuch. Ich sah durch das Guckloch, doch leider zu spät. Ich konnte keinen Blick mehr auf die Person erhaschen, die davor gestanden hatte.

In der nächsten Sekunde klopfte es deutlich fester an die Tür, und eine Frauenstimme sagte: »Zimmerservice.« Das Guckloch bestätigte, dass es sich tatsächlich um eine Hotelangestellte mit Servierwagen handelte. Nachdem ich gesehen hatte, wie gelangweilt sie wirkte, öffnete ich ohne zu zögern die Tür.

»Haben Sie jemand weggehen sehen?«, fragte ich. Ich wollte nicht paranoid klingen und fügte deshalb hinzu: »Ich habe gerade ein Schläfchen gemacht und dachte, es hätte geklopft, bevor Sie kamen. Aber als ich an der Tür war, war mein Besuch schon verschwunden.«

»Mir kam jemand entgegen«, sagte die Frau, »Aber ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, tut mir leid.



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