Hafturlaub by Ivanov Petra

Hafturlaub by Ivanov Petra

Autor:Ivanov, Petra [Ivanov, Petra]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-08-17T22:00:00+00:00


18

Valentin Schaufelberger gab sich keine Mühe, seine Überraschung zu verbergen. Zwar spielte er jeden Donnerstagabend mit Pal Squash, dazwischen sahen sie sich jedoch selten. Beiden fehlte die Zeit. Seit zwei Jahren führte Valentin den Oldtimer-Handel seiner Familie. Nach dem Rückzug aus der Arbeitswelt hatte ihm sein Vater nicht nur die Firma, sondern auch das Elternhaus überlassen, das sich auf dem gleichen Grundstück befand. So war es Valentin trotz der langen Arbeitszeiten möglich, mit seiner Frau und den beiden Kindern zu Abend zu essen, bevor er ins Büro zurückkehrte, um sich den Aufgaben zu widmen, für die er tagsüber keine Zeit fand.

Früher hatte Pal mindestens einmal im Monat den Sonntag mit Valentin und Sylvie verbracht. Seit er mit Jasmin zusammen war, kam er nur noch selten vorbei. Sylvie und Jasmin hatten keine gemeinsamen Interessen. Wenn Valentin und Pal in der Garage verschwanden, schloss sich Jasmin meistens ihnen an. Sylvie blieb zurück und kümmerte sich um das Essen. Valentin gegenüber hatte sie gestanden, dass sie sich ausgeschlossen fühle.

«Pal! Das ist eine Überraschung!» Valentin klopfte ihm auf die Schulter. «Komm rein. Wir haben gerade gegessen, aber es hat noch etwas Risotto übrig. Max! Schau mal, wer da ist!»

Sein Sohn kam um die Ecke gerannt, «Pali!» schreiend.

Pal breitete seine Arme aus und fing sein Patenkind auf. Er schwang Max im Kreis herum und drückte ihm einen Kuss aufs Ohr. Sylvie eilte ihnen entgegen, einen feuchten Lappen in der Hand.

«Einen Moment! Her mit den Händen, junger Mann!»

Max streckte ihr beide Hände entgegen. Nachdem Sylvie sie gesäubert hatte und ihm mit dem Lappen übers Gesicht gefahren war, wandte sie sich lächelnd an Pal.

«Das ist wirklich eine Überraschung!» Sie hielt nach Jasmin Ausschau.

Pal schüttelte leicht den Kopf. Valentin entgingen weder der harte Zug um seinen Mund noch seine steife Haltung. Auch Sylvie bemerkte die Veränderung.

«Zeit fürs Pyjama, Max», verkündete sie. «Heute kann Pal nicht spielen. Er muss mit Papa reden.»

Enttäuschung breitete sich auf dem Gesicht des Jungen aus. Er packte Pal an den Ohren und kniff die Augen zusammen, als könne er sich auf diese Weise unsichtbar machen.

Pal verstrubbelte ihm die Haare. «Was hältst du davon, wenn ich dich heute ins Bett bringe, Kumpel?»

Sylvie berührte ihn am Arm. «Das ist nicht nötig. Ich mach das schon. Du siehst müde aus.» Sie streckte die Hände nach ihrem Sohn aus.

«Nein, ich will Pali!», rief Max.

Pal zuckte lächelnd die Schultern. «Die Sache scheint entschieden. Halt dich fest, Maxi!» Er schwang ihn auf den Rücken, liess sich auf die Knie fallen und steuerte die Treppe an. Max kreischte vor Vergnügen.

Valentin blickte ihnen schmunzelnd nach. Manchmal fragte er sich, wie Pals Leben aussähe, wenn er noch mit Mira zusammen wäre. Vermutlich hätte er selbst Kinder. Vielleicht würden sie die Wochenenden gemeinsam mit ihren Familien am See verbringen, dort baden oder grillieren, und die Abende bei einem Glas Wein auf der Terrasse ausklingen lassen. Sylvie und Mira hatten sich gut verstanden. Sie trafen sich heute noch ab und zu in der Stadt zum Mittagessen.

Als Pal Jasmin kennengelernt hatte, hatte Valentin ihn beneidet. Sie



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