Fuenf Asse 02 - Schulterwurf by Schlueter Andreas & Margil Irene

Fuenf Asse 02 - Schulterwurf by Schlueter Andreas & Margil Irene

Autor:Schlueter, Andreas & Margil, Irene [Schlueter, Andreas & Margil, Irene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Überfall!

Als die Fünf Asse das Grundstück erreichten, erkannten sie gleich: Das Gartentor und auch das Fenster oben rechts standen offen.

»Hast du das Tor gestern offen gelassen?«, fragte Linh Michael.

Michael zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht genau. Ich glaube, ich habe es geschlossen.«

»Also lieber erst mal in Deckung«, schlug Linh vor. Alle fünf duckten sich unter die Tannen, huschten dann nacheinander hinter die Mülltonne, von wo aus sie das Haus gut sehen konnten ohne selbst entdeckt zu werden.

»Das Gartentor kann auch der Briefträger offengelassen haben«, überlegte Lennart. »Oder ein Nachbar!«

Wer auch immer. Aber wenn Michael sich richtig erinnerte, dann hatte jemand anderes den Garten betreten. Vielleicht wirklich nur ein harmloser Nachbar. Vielleicht war aber auch jemand im Haus. Einer der Sportklub-Typen womöglich!

Linh fasste sich ein Herz, lief zum Haus und klingelte. Nichts rührte sich.

»Was tut sie da?«, flüsterte Michael.

»Sie klingelt«, erklärte Ilka, aber das sah Michael selbst.

»Und wenn die Sportklub-Typen öffnen und sie in die Mangel nehmen?«, fragte er entsetzt. »Spinnt die?«

Linh hörte Michaels Warnungen nicht. Sie ging halb ums Haus herum bis zum nächsten Fenster, konnte aber nicht hindurchschauen. Die Vorhängge waren zugezogen. Sie klopfte an die Fensterscheibe.

»Die spinnt!«, war Michael jetzt erst recht überzeugt.

»Ich helfe ihr«, entschied dagegen Ilka und rannte los.

Michael wollte sie noch aufhalten, aber da war Ilka schon weg.

»O Mann!«, zischte er. »Diese Mädchen müssen immer alles auf eigene Faust machen!«

Ilka klingelte noch einmal, während Linh weiter ums Haus lief und versuchte, durch eines der Fenster ins Innere zu spähen. Vergeblich. Weder reagierte jemand aufs Klingeln noch konnten sie irgendwo von außen hineinsehen.

Schließlich trafen sich beide vor dem Haus und schauten Schulter zuckend zu den Jungs herrüber, was soviel heißen sollte wie: Niemand da!

»Okay!«, sagte Michael. »Nichts wie weg!«

Aber da hatte er die Mädchen völlig falsch verstanden. Statt zu den Jungs zurückzukehren, winkten sie ihnen heftig zu.

»Was wollen die?«, fragte Jabali.

»Wir sollen zu ihnen kommen«, glaubte Lennart verstanden zu haben.

Die Mädchen deuteten jetzt zu dem offenen Fenster im ersten Stock.

»Ich glaube . . .«, wollte Lennart gerade übersetzen, als Michael aufsprang.

»Auf gar keinen Fall!«, rief er und lief auf die Mädchen zu. »Ich klettere da nicht noch einmal hoch!«

Seine Schürfwunden erinnerten ihn noch lebhaft an den misslungenen Sprung. Und niemand wusste, was er in dem Haus vorfinden würde.

»Du musst!«, redete Ilka auf ihn ein.

»Ich muss überhaupt nichts!«, stellte Michael klar.

»Pfeife!«, fuhr Lennart ihn an, der mit Jabali hinter der Mülltonne hervorkam und auf die drei anderen zuging.

Wütend drehte sich Michael nach ihm um. »Was heißt hier Pfeife? Dann geh du doch! Wer weiß, wer dort drinnen auf mich lauert?«

»Niemand!«, versicherte Linh ihm. »Sonst wäre jemand zur Tür gekommen oder ein Vorhang hätte sich bewegt, nachdem wir geklingelt haben.«

»Wenn dort niemand ist, muss ich auch nicht hinein!« behauptete Michael.

Doch Linh sah das ganz anders: »Ich glaube nicht, dass die Sportklub-Typen noch da sind. Aber vielleicht ist der Großmeister dort drinnen!«

Michael staunte sie an. »Und warum öffnet er nicht?«

Ilka ließ ihren Blick zum Himmel fahren, klopfte Michael dann leicht gegen den Hinterkopf und fragte. »Vielleicht, weil er nicht kann und unsere Hilfe braucht?«

Michael sah sie ernst an.



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