Freiwildzone by Angelika Griese

Freiwildzone by Angelika Griese

Autor:Angelika Griese [Griese, Angelika]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783954750641
Herausgeber: Prolibris Verlag Rolf Wagner
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


* * *

Nachdem ich das Wenige verputzt hatte, das mein Kühlschrank zur Zeit hergab, saß ich mit einem kühlen Beck’s in der Hand und Schimanski auf dem Schoß auf meinem Lieblingssessel und sah aus dem Fenster. Ein ruhiger Abend zu zweit, das hatte was. Obwohl, in mir brodelte es. Nachdem ich Jo Beerbaum weggedrückt hatte, war Funkstille eingetreten. Er hätte es zumindest noch mal versuchen können, dachte ich beleidigt und war in meiner Eitelkeit ganz schön gekränkt. Schimanski schnurrte zufrieden. Der Regen prasselte an die Fensterscheiben. Typisches Freimarktwetter. Bremer Freimarkt und trockene Schuhe kam so gut wie nie vor.

Ich dachte über die Vernehmung von Richy nach und fragte mich, ob die Andeutungen über Klaus Wagenfeld wirklich nur ein Ablenkungsmanöver waren oder ob nicht vielleicht doch etwas dran war. Eigentlich konnte ich mir das nicht vorstellen. Dieser Richy war eine Ratte. Auch die Aussicht auf eine Nacht in der Zelle hatte ihn nicht dazu gebracht, etwas über Armin Bode rauszulassen. Wer ihm wohl die Kopfwunde verpasst hatte? Dass er gefallen war, glaubte ich ihm nicht. Ich musste Mandy finden, von ihrer Aussage versprach ich mir immer mehr.

Das Klingeln des Telefons riss mich aus meinen düsteren Gedanken. Vielleicht Jo? Ich sprang wie hypnotisiert aus meinem Sessel. Wo lag nur das verflixte Ding? Ich hörte es im Schlafzimmer klingeln, sprintete los und fand es auf dem Kopfkissen. Vergeblich versuchte ich, auf dem Display die Nummer zu lesen. Ohne Lesebrille lief nichts mehr. »Butenschön.« Freizeichen. Mein Gott, konnte er nicht etwas mehr Geduld zeigen? Unwillig ging ich zurück ins Wohnzimmer und nestelte das Brillenetui aus der Handtasche. Ein jetzt glasklarer Blick aufs Display verriet mir, dass mein Sohn das Bedürfnis hatte, mit seiner Mutter zu sprechen. Jonas kommt zum Freimarkt, war mein erster Gedanke. Bevor ich seine Nummer drücken konnte, klingelte es erneut. Beate um diese Zeit? Bitte nicht, das konnte nichts Gutes bedeuten. »Hallo Beate, wo brennt’s?« Dumme Frage, ich konnte mir denken, wo es wieder brannte.

»Hi, Mona. Sag mal, gibt es denn nur noch durchgeknallte Typen? Wenn das so weitergeht, werde ich noch lesbisch«, schallte es aus dem Hörer.

Typisch Beate. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. »Mach es doch, wäre keine schlechte Alternative. Was ist denn nun wieder passiert?« Falsche Frage. Jetzt konnte ich mich auf mindestens eine Stunde Jammern und Ablästern gefasst machen.

»Lange Geschichte. Ich komm vorbei, und wir gehen auf den Freimarkt, okay? In einer halben Stunde bin ich da.«

Bevor ich antworten konnte, hatte sie schon aufgelegt. Warum eigentlich nicht? Schlafen konnte ich ohnehin nicht. Aber auf pikante Details aus Beates Sex- und Liebesleben hatte ich nicht wirklich Lust. Vor einer Woche, sie hatte den Typ gerade kennengelernt, war er der ultimative Traummann ihres Lebens. Wahnsinnig aufmerksam, humorvoll, gut aussehend, hatte Geld und war, für Beate äußerst wichtig, mordsmäßig potent. Eine Woche. Er hatte den Rekord erfolgreich gebrochen. Sie würde mich bis zum Abwinken zutexten.

»Tut mir leid, Schimmi. Dann wirst du den Abend wohl allein verbringen müssen.« Ein strafender Katzenblick traf mich, und ich musste traurig an seine süße



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