Endspiel by Diane Carey

Endspiel by Diane Carey

Autor:Diane Carey
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-05T05:00:00+00:00


Dem enttäuschenden Abend folgte ein noch enttäuschenderer neuer Tag. Inzwischen wussten alle, dass Captain Janeway eine schwierige Entscheidung getroffen hatte.

Unter der Crew waren die Meinungen geteilt und änderten sich mit jeder verstreichenden Stunde. Die Nähe so vieler - so ungeheuer vieler! - Borg-Würfel hatte zunächst alle erschreckt, mit Ausnahme von Harry Kim. Doch die Besatzungsmitglieder sehnten sich nach einer Chance zur Heimkehr, so spekulativer Natur sie auch sein mochte.

Tom Paris, dem eine Stunde nach der Fast-Kollision noch immer die Hände zitterten, fiel es nicht weiter schwer, das Schiff vom Nebel fortzusteuern. Ihm lag nichts an einer neuerlichen Begegnung mit Borg-Würfeln.

Als Harry Kim ihm durch den Korridor folgte, ahnte Paris, worum es dem Fähnrich ging.

»Tom!«

Nur noch wenige Meter trennten Paris vom Turbolift und er fragte sich, ob er weitergehen und so tun sollte, als hätte er Kim nicht gehört. Aber etwas in ihm reagierte bereits - er blieb stehen und drehte sich um.

Harry gab sich betont unschuldig. »Was haben Sie nach dem Dienst vor?«

»Nichts Besonderes«, erwiderte Paris. Angesichts seiner familiären Situation konnte er in dieser Hinsicht wohl kaum etwas planen. »Warum fragen Sie?«

»Ich habe nachgedacht… Wir beide sollten uns ein wenig vergnügen. Ein letztes Abenteuer, bevor Sie ganz damit beschäftigt sind, Vater zu sein.«

Paris wusste, worauf Kim hinauswollte, aber er gab sich ahnungslos. »Haben Sie Holodeck-Zeit reserviert?«

»Nein, ich wollte Ihnen etwas Besseres vorschlagen.«

Kim reichte Paris einen Handcomputer.

Tom wollte gar nicht darauf hinabsehen. Unglücklicherweise hielt er das kleine Gerät bereits in der Hand und ein Blick aufs Display genügte, um seinen Verdacht zu bestätigen.

»Das ist Ihre Vorstellung von Spaß?«, fragte er.

»Es wird klappen!«, behauptete Kim. »Wir müssen nur einige Veränderungen am Schiff vornehmen… «

»Wir könnten es genauso gut den Borg übergeben!«

»Mit dem besten Piloten im Quadranten an den Navigationskontrollen dürfte so etwas eigentlich nicht passieren.«

Paris reichte den Handcomputer zurück. »Tut mir Leid, aber das zieht nicht.«

Er setzte sich wieder in Bewegung.

Kim hielt ihn am Arm fest. »Wenn wir beide zusammen mit Captain Janeway sprechen, ist sie vielleicht eher bereit, meinem Plan zuzustimmen.«

»Ich möchte gar nicht, dass sie ihm zustimmt.«

»Wo ist Ihre Abenteuerlust geblieben?«

Paris löste seinen Arm aus dem Griff. Er verstand Kims Hoffnungen, und ihn zurückzuweisen, sogar auf eine recht schroffe Weise… Es schmerzte.

»Ich habe meine Abenteuerlust im Nebel zurückgelassen«, sagte er traurig. »Und mir liegt nichts daran, sie zurückzuholen.«

Er schritt davon.

»Möchten Sie nicht nach Hause zurück?«, rief Kim ihm verzweifelt nach.

»Dies ist mein Zuhause, Harry.«

Sofort bedauerte Paris die scharfe Antwort. Es lag an der Anspannung…

Kim wirkte verletzt, verzichtete aber nicht auf einen letzten Versuch, Paris umzustimmen.

»Captain Proton hätte die Chance zu einer solchen Mission nicht ungenutzt gelassen«, sagte er.

Paris lächelte schief, was aber nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass seine Stimmung unverändert war. Der Gedanke an die Borg erfüllte ihn nach wie vor mit Furcht.

»Captain Proton hat keine Frau und er wird auch nicht bald Vater.«

Er betrat den Turbolift, und als sich die Tür schloss, begriff Paris: Jetzt hatten sie noch mehr Probleme als vor einigen Minuten.



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