Ein Hauch Von Sterblichkeit by Granger Ann

Ein Hauch Von Sterblichkeit by Granger Ann

Autor:Granger Ann
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Crime, Mystery & Detective, General, Fiction
ISBN: 9783838706924
Herausgeber: BASTEI LÜBBE
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Markby lächelte dünn und entschied sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen – einstweilen.

»Soweit es uns betrifft, ist der Fall aufgeklärt und abgeschlossen – bis zur Gerichtsverhandlung.«

Winter grunzte. Wenn ein Fall vor Gericht kam, war nichts unmöglich.

»Ich habe bereits mit Sergeant Jones gesprochen«, sagte er schroff.

»Ich habe mir ihren Bericht angesehen. Ich war außerdem selbst beim Leichenbeschauer, da Sie Ihr Interesse bekundet haben. Ich habe den Toten gesehen und mit dem Pathologen gesprochen. Alles weist auf einen Unfall hin. Ein kalter, frostiger Morgen. Ein alter Mann. Altes Schuhwerk. Er ist ausgerutscht. Ich kann nicht erkennen, was Sie daran stören könnte … Sir.« Markby blickte sich sehnsuchtsvoll in seinem einstigen Büro um. Es gab keine sorgfältig gepflegten Topfpflanzen mehr auf den Fensterbänken. Winter hatte dem Büro auch nicht mit anderen Dingen einen persönlicheren Anstrich verliehen. Nichts außer einer Fotografie seines Hundes. Doch halt, da war etwas. Ein kleines, gerahmtes Dokument, das Winter einen Titel in einer Boxmeisterschaft bescheinigte. Du liebe Güte! Doch es war eine Brücke, immerhin. Markby machte eine diesbezügliche Bemerkung. Winter straffte seine breiten Schultern noch mehr und sah nun aus, als hätte er vergessen, den Kleiderbügel aus seiner Jacke zu nehmen.

»Ein wunderbarer Sport, das Boxen! Es lehrt Selbstverteidigung, während man gleichzeitig seinen Gegner kennen lernt. Schneller Verstand, flinke Füße! Finde seine Schwachstellen!« Er schlug eine Finte und duckte sich unter einem imaginären Schlag weg, offensichtlich eine schon in Fleisch und Blut übergegangene Geste. Das machte es noch schlimmer. Im Geiste ordnete Markby sein Gegenüber in die gleiche Kategorie ein wie Onkel Denis und den Tristan Goodhusband der Zukunft, dazu verdammt, für immer Gefangene ihrer Jugend zu bleiben. Markby machte tapfer den nächsten Schritt und erklärte seine Gründe, warum er mit Jones über die Umstände von Bodicotes Tod sprechen wollte. Seine Argumente hatten dünn geklungen, als er sie Pearce erläutert hatte. Jetzt klangen sie in seinen eigenen Ohren so weit hergeholt, dass ihm klar war, sein Gegenüber würde sie für nichts anderes als eine fadenscheinige Entschuldigung für seine Anwesenheit halten. Und Winter dachte offensichtlich das Gleiche. Er funkelte Markby an.

»Sie wollen also mit Jones reden, weil die Mütze des alten Mannes falsch gelegen hat?«

»Nun, ich …«, begann Markby.

»Ich hatte Bodicote im Zusammenhang mit dem Briefbombenattentat gegen die Caswells befragt. Also ist es doch wohl ganz natürlich, dass der Tod des alten Mannes mein Interesse weckt.« Winter zog den Kopf zwischen die Schultern, und sein Hals verschwand wie ein einklappender Chapeau claque.

»Sie haben Grund zu der Annahme, dass Bodicote die Drohbriefe oder die Briefbombe geschickt hat?«

»Es ist wahrscheinlich, dass die Briefbombe in London aufgegeben wurde«, gestand Markby ein.

»Genau wie der einzige Drohbrief, dessen wir habhaft werden konnten. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, dass Bodicote jemals nach London gefahren ist. Er hat Tiere gehalten, um die er sich kümmern musste.«

»Und wo ist das Problem?« Winter gab sich aufreizend störrisch.

»Ich möchte lediglich ein paar Details mit Sergeant Jones durchsprechen, falls Sie keine Einwände haben!«, versuchte es Markby mit der jovial-verschwörerischen Taktik.

»Wenn man bedenkt, dass der Alte seit Ewigkeiten in diesem Dorf gelebt hat, kann ich ihn wohl kaum aus meinen Ermittlungen ausschließen.



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