Die Wahlbraut [14.11.14] by Mary L. Briggs

Die Wahlbraut [14.11.14] by Mary L. Briggs

Autor:Mary L. Briggs [Briggs, Mary L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-10-13T22:00:00+00:00


Tante Della war in der Küche beschäftigt und sah sie fragend an, als sie eintrat. Missy stapelte den Rest der leeren Schüsseln vom Tisch aufeinander und brachte sie zu ihr. »Lass mich das zu Ende machen. Du siehst müde aus.«

Die Ältere lächelte sie sanft an: »Dann mach das. Und danach müssen wir uns unterhalten.«

Als sie mit der Küche fertig war, hatte sich ihr ganze Ärger in Luft aufgelöst. Sie fürchtete sich vor der Unterhaltung, die vor ihnen lag, als sie im Schaukelstuhl Della gegenübersaß. Sie nahm das Viereck der Patchworkdecke, an dem sie am Abend vorher gearbeitet hatte, legte einen neuen Stofffetzen auf die Unterlage und begann zu nähen.

»Was ist hier eigentlich los?«, fragte Della, während sie einen Faden durch das Nadelöhr zog.

Missy zuckte mit den Achseln, beendete eine kurze Reihe von Stichen und betete im Stillen, dass sie den Mut haben möge, das zu sagen, was sie sagen musste. »Du verdienst es, alles zu wissen.« Sie schluckte hörbar und atmete tief durch.

Della Murphy hörte sich die Geschichte in Ruhe an und nickte von Zeit zu Zeit.

Missy legte das Tuch in ihren Schoß und sah in die Augen ihrer Gastgeberin: »Und ich meine genau das, was ich zu ihm gesagt habe, Tante Della. Ich werde in die Stadt gehen und mir einen Job suchen. Ich habe deine Familie mehr gekostet, als ihr das je gewollt hattet. Wenn Jared nicht so stur wäre, würde er sehen, warum –« Die Nadel, die halb im Stoff steckte, stach ihr in den Daumen. Schnell steckte sie ihn in den Mund. Wenn nur der Schmerz in ihrem Herzen auch so schnell gestillt werden könnte!

Della nähte ihr eigenes Quadrat zu Ende, bevor sie sprach. Nachdem sie die Stoffreste zurück in den Korb gelegt hatte, lehnte sie sich herüber und legte ihre Hand über die von Missy. Ihre Stimme war ruhig, fast ein Flüstern, das im Raum widerhallte. »Jared hat Recht. Er versucht nur, dich zu schützen. Purvis Lloyd ist kein Mann, mit dem sich eine junge Frau einlassen sollte. Er kann dir nur Schaden zufügen.«

Missy schüttelte den Kopf und versuchte, das Schluchzen zu unterdrücken, das langsam in ihr hochstieg. »Aber das ist nicht fair euch allen gegenüber. Ich habe deine Familie ruiniert. Es muss einen Weg geben, das Geld zurückzubekommen.«

Della lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bilde mir nicht ein, dass ich alles verstehe, was hier vor sich geht, aber ich weiß sehr wohl, dass Gott dich zum Wohle von uns allen in unser Leben geschickt hat. Alles, was Er tut, ist wohlgetan. Er sagt uns das mit seinem Wort. Lass uns einfach abwarten und sehen, was Er für uns vorgesehen hat.«



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