Die Vergeltung by Marco Rievel

Die Vergeltung by Marco Rievel

Autor:Marco Rievel [Rievel, Marco]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2015-04-22T00:00:00+00:00


Sie erreichten den Grillplatz. Die drei Unterstände mit den gemauerten Feuerstellen waren von jüngeren Leuten umlagert. Einige hatten ihren eigenen Grill mitgebracht und sich auf den freien Flächen dazwischen eingerichtet.

Simone fielen die spielenden Kinder auf, die überall umherliefen, hinter den Erwachsenen verschwanden, um kreischend an einer anderen Stelle wieder aufzutauchen. Sie waren wohl der Grund, warum Frank Trember sich hier aufhielt.

Sven musterte die Umherstehenden. Schließlich stieß er sie leicht an und deutete mit der Hand auf das gegenüberliegende Ende des Areals. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie, etwas zu entdecken. Doch ihr Kollege hatte nicht den Gesuchten erspäht, sondern lediglich eine Bank.

Gemeinsam ließen sie sich im Schatten einer ausladenden Eiche darauf nieder.

»Hast du ihn entdeckt?«, raunte sie ihm zu, ohne ihren Blick von den Menschen abzuwenden.

Er schüttelte den Kopf.

»Vielleicht war es ein Fehlalarm?« Sie konnte die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht unterdrücken. Sie glaubte nicht mehr an einen Erfolg ihrer Operation.

Ihr Partner gab nicht so schnell auf. »Oder er hat sich verkleidet und wir erkennen ihn nur nicht wieder. Sind ja ne Menge Leute auf dem Platz.«

Sie nickte, obwohl sie seine Meinung nicht teilte.

Er würde so gar nicht in diese fröhliche Runde passen, dachte sie verbittert. Mit wem hätte er sich in so kurzer Zeit so gut anfreunden können? Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf die Personen, die sich abseits der Gruppen aufhielten. Niemand hatte Ähnlichkeit mit Trember.

Svens Nokia klingelte. Er ging ran, hörte einen Augenblick zu, dann erhob er sich. Sie stand ebenfalls auf.

»Ihr könnt anfangen«, sagte er und steckte das Handy weg.

Die ersten Polizisten eilten auf das Grundstück, das zum Wald hin von einem mannshohen Eisenzaun umgeben war. Bereitwillig traten die Menschen zur Seite und beobachteten interessiert die Uniformierten, die sich zwischen ihnen postierten. Unruhe breitete sich aus.

»Da ist er«, schrie ihr Partner plötzlich auf und rannte los. Simone folgte ihm umgehend. Auch sie hatte den Unbekannten entdeckt, der am Gitter emporkletterte, um ins Unterholz zu entkommen.

Als die beiden Kommissare die Umzäunung erreichten, landete der Flüchtige auf dem weichen Waldboden. Sie sprang am Zaun empor und schwang sich darüber. Sie federte ihren Schwung ab und sprintete dem Verdächtigen hinterher.

Der geringe Vorsprung, den der Fremde zu Beginn hatte, schmolz schnell dahin. Mit jedem Schritt verringerte sich ihr Abstand zu dem Fliehenden. Sven blieb hinter ihr zurück.

Der Mann drehte mehrmals den Kopf in ihre Richtung und lehnte sich schließlich keuchend an einen Baumstamm. Er hatte eingesehen, dass er gegen die durchtrainierte Polizistin keine Chance hatte.

Sie zog seine Arme auf den Rücken und ließ ihre Handschellen einrasten. Schwer atmend wartete sie neben ihm, bis ihr Partner sie eingeholt hatte.

»Er ist es nicht«, sagte sie enttäuscht, als er japsend vor ihr stand. »Willst du erst eine rauchen, oder sollen wir ihn zurückbringen?«

Er griff gereizt nach den Schultern des Fremden und riss ihn zu sich herum. »Warum sind Sie geflohen?«

Als der Gefragte nicht sofort antwortete, schüttelte Sven ihn heftig. Simone schritt ein. Sie legte ihrem Kollegen eine Hand auf den Arm.

»Immer mit der Ruhe.« Sie wandte sich an den Mann. »Sie sollten es ihm besser sagen.



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