Die Tochter by Cole Martina

Die Tochter by Cole Martina

Autor:Cole, Martina [Cole, Martina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-12-29T16:00:00+00:00


Patrick erfuhr über seinen Freund, den Chief Constable, vom Mord an Leonora Davidson. Ihm wurde zugesagt, innerhalb von vierundzwanzig Stunden alle vorliegenden Informationen zu erhalten. In seinem Salon dachte er über die neue Entwicklung nach. Wie sehr er Kate auch mochte, sie kam einfach nicht weiter. Allerdings ging es den Leuten, die er angeheuert hatte, nicht anders, das musste er zugeben. Er schloss die Augen und massierte kräftig die Lider.

Wenn er doch nur einen Ansatzpunkt hätte. Einen winzigen Hinweis, mehr benötigte er nicht. Er wusste, dass Kate alles in ihrer Macht Stehende unternahm, aber dieser Kerl verarschte sie derzeit alle. Er hockte irgendwo und lachte sich kringelig über sie alle, und Patrick Kelly war nicht der Mann, der sich das gefallen ließ. Jedes Mal wenn er darüber nachdachte, erfasste ihn eine rasende Wut.

Er hatte einen weißen Sarg mit einer dunkelroten Satinbespannung für seine Tochter ausgewählt. Der Sarg besaß einen luftdichten Metalleinsatz, der auch gegen Insekten schützte. Die Vorstellung, dass seine geliebte Tochter in der kalten und feuchten Erde liegen würde und Tausendfüßler und andere Lebewesen über ihr Gesicht, in ihren Mund und durch ihre langen blonden Haare krabbelten, verursachte ihm Übelkeit. Aber der Mann, der ihr das angetan hatte … nun, bei ihm lagen die Dinge natürlich völlig anders. Patrick Kelly würde dafür sorgen, dass er langsam verrottete, dass er einen ebenso schrecklichen Tod erleiden würde wie jene, die er umgebracht hatte.

Kelly rieb sich erneut die Augen. Die Anspannung ließ sich inzwischen immer schwerer verbergen. Ihm war klar, dass er kurz vor dem Explodieren stand. Er warf einen Blick auf das Foto von Mandy, das auf dem Kaminsims stand. Es war ein paar Wochen vor ihrem Tod auf der Geburtstagsfeier einer Freundin aufgenommen worden. Das Mädchen hatte das Foto vergrößern und rahmen lassen und ihm dann zugeschickt, eine freundliche Geste, die ihn zu Tränen gerührt hatte. Der Fotograf oder die Fotografin hatte Mandy eingefangen, wie sie mit zurückgeworfenem Kopf, die Augen halb geschlossen, so herzlich lachte, dass ihre Zähne wie makellose Perlen leuchteten. Es war einer jener glücklichen Schnappschüsse, wie sie gelegentlich mit einer billigen Sucherkamera gelangen. Er liebte dieses Bild.

Willy klopfte leise an die Tür, bevor er in den Raum trat.

»Kevin Cosgrove ist da, Pat. Er möchte dich gern sprechen.« Die Augenbrauen des massigen Mannes wanderten nach oben. »Soll ich ihm eine kleben und ihn davonjagen?«, fuhr er hoffnungsvoll fort.

Kelly schüttelte den Kopf. »Nein. Schick ihn rein.«

Er spürte erneut dieses beklemmende Gefühl in der Brust. In letzter Zeit fragte er sich manchmal, ob er nicht irgendwelche Herzprobleme bekam, aber bislang hatte er derartige Überlegungen immer rasch wieder verdrängt.

Kevin betrat das Zimmer. Selbst Kelly erschrak bei seinem Anblick. Er hatte stark abgenommen und von seinem sonst so geschniegelten Aussehen war nichts mehr übrig. Seine Haare waren ungekämmt und er benötigte eine Rasur.

»Allmächtiger, aus welcher Tonne haben sie dich denn gezogen?«

Kevin blieb verlegen auf der Türschwelle stehen. Sein Gesicht war weiß vor Angst. »Ich komme wegen Mandys Beerdigung, Sir.«

Patrick wusste, dass den Jungen dieser Besuch eine Menge Mut gekostet hatte, und er war gegen seinen Willen beeindruckt.



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