Die Meuterer by H. G. Ewers

Die Meuterer by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: PAN-THAU-RA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1978-10-24T01:00:00+00:00


6.

Die tropfenföfmigen Raumschiffe der Wynger schienen aus dem Nichts heraus zu materialisieren.

Von einer Sekunde zur anderen zeigte die Automatortung im Umkreis von dreihundert Millionen Kilometern rund fünfhundert unterschiedlich große Raumschiffe dieses die Galaxis Tschuschik beherrschenden Volkes. Jedenfalls behaupteten sie, Tschuschik zu beherrschen. Ich nahm allerdings an, dass sie den Mund zu voll nahmen. Vielleicht besaßen sie die zur Zeit dominierende raumfahrttreibende Zivilisation innerhalb von Tschuschik, aber das dürfte auch schon alles sein.

Ich war jedenfalls nicht der Meinung, dass wir die Herrschaftsansprüche der Wynger respektieren sollten. Schließlich würden sie mit ihrer Heimatgalaxis genauso untergehen wie die Milchstraße und zahllose andere Galaxien, wenn wir die von der PAN-THAU-RA drohende Gefahr nicht zu bannen vermochten.

Allerdings dachte ich ebensowenig wie die Verantwortlichen der BASIS und der SOL an Gewaltanwendung. Es gab schließlich zahlreiche andere und vor allem bessere und nachhaltigere Methoden.

Allerdings mußte ich mich schnell für eine Methode entscheiden und sie bald anwenden, denn die Raumschiffe der Wynger strebten alle auf einen Koordinatenpunkt zu, den die BUTTERFLY in zehn Minuten erreichen würde. „Was hältst du von Musiktherapie, Max?" fragte ich. „Du meinst von der Theorie, die Dalaimoc Rorvic begründete?" fragte Max, die Bordpositronik, zurück, „Zweifellos erzeugt jede Musik unter anderem und manchmal vor allem psychologische Wirkungen, aber welche Vorstellungen, Empfindungen und Bewußtseinsakte die Musik auslöst, das ist von Zeit zu Zeit und von Volk zu Volk verschieden. Die Wynger scheinen einer stolzen Rasse anzugehören, so dass es empfehlenswert wäre, etwas zu senden, das aus Motivblitzen ein mächtig gezacktes Hauptthema entwickelt."

„Was würdest du empfehlen?" fragte ich und sah beklommen, wie die Wynger plötzlich auch vor der BUTTERFLY auftauchten. Die MONTRON war ihnen offenbar „durch die Lappen gegangen" und hatte sich auch meiner Ortung entzogen. Aber für mich war das nicht schlimm, denn ich hatte eine feste Vorstellung davon, wohin sich die Meuterer wenden würden. Für mich würde es nur dann schlimm werden, wenn die Wynger mich an der Fortsetzung meines Fluges hinderten, was sie womöglich mit der Ein-für-allemal-Methode taten. „Wir haben im Speicher beispielsweise Beethovens neunte Sinfonie d-Moll, Opus hundertfünfundzwanzig, mit Schlußchor über Schillers Ode ,An die Freude' „, antwortete Max. „Allegro ma non troppo, un poco maestoso, dann Molto vivace, Adagio molto cantabile und so weiter. Das Schlußallegro steigert sich zum ekstatischen Prestissimo. Mich beeindrucken die entsprechenden Aufzeichnungen sehr, Tatcher."

Ich vermochte mit den fremdsprachigen Begriffen nichts anzufangen, konnte aber auch nicht danach fragen, weil es nur noch wenige Minuten dauerte, bis die Wynger auf Gefechtsdistanz heran waren.

Also sagte ich: „Sende meinetwegen - Moll und den ganzen Wortsalat! Hauptsache, es wirkt. Und jage alles mit höchster Sendeleistung durch alle Hyperfunkkanäle. Ich will es auch hören, aber nur in doppelter Zimmerlautstärke."

„Sendung läuft!" erklärte Max. Musik brandete heran und umspülte mich.

Im gleichen Augenblick glaubte ich, im Leitschiff eines Verbandes aus Millionen von Raumschiffen in eine unbekannte Galaxis einzufliegen. Zuerst sah ich nur die ferne kalte Pracht, dann maßen die Ortungsgeräte Einzelheiten an: Riesensterne, Prae- und Postsupernovae, Schwarze Löcher, Weiße Zwerge, Dunkelwolken und hell leuchtende Nebelgebilde.

Unheimliche Gewalten griffen nach unseren Raumschiffen, ließen hier einige explodieren und dort einige spurlos verschwinden.



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