Die Brandmauer by Henning Mankell

Die Brandmauer by Henning Mankell

Autor:Henning Mankell [Mankell, Henning]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783423086080
Herausgeber: DTV Deutscher Taschenbuch
veröffentlicht: 2007-01-14T23:00:00+00:00


Am Montag morgen machte Wallander nur einen kurzen Besuch im Polizeipräsidium. Er gab Martinsson den Schlüsselbund und berichtete von dem Wagen, der in der Nacht beobachtet worden war. Wallander erwähnte die Ansichtskarte nicht. Nicht weil er sie verheimlichen wollte, sondern weil er es eilig hatte. Er wollte sich nicht in unnötige Diskussionen verwickeln lassen. Bevor er das Präsidium verließ, führte er zwei Telefonate, eins davon mit Siv Eriksson. Er fragte sie, ob die Zahl Zwanzig ihr etwas sage. Außerdem wollte er wissen, ob Falk bei irgendeiner Gelegenheit eine Person erwähnt habe, deren Nachname oder Vorname mit C anfing. Sie konnte darauf spontan keine Antwort geben. Aber sie versprach, darüber nachzudenken. Danach hatte er von der Ansichtskarte erzählt, die er am Runnerströms Torg gefunden hatte, die aber in die Apelbergsgata adressiert war. Ihre Verwunderung war so groß, daß er deren Echtheit nicht bezweifelte. Sie hatte Falk geglaubt, als er ihr gesagt hatte, seine Post ginge an ihre Adresse. Aber einige, unter anderem die Person, die sich nur »C« nannte, hatten in die Apelbergsgata geschrieben.

Wallander erzählte, was die Ansichtskarte darstellte. Aber weder das Motiv noch die beiden Buchstaben des Poststempels sagten ihr etwas.

»Er hatte vielleicht noch andere Postadressen«, schlug sie vor.

Wallander spürte einen Anflug von Enttäuschung in ihrer Stimme, als habe Falk sie betrogen.

»Wir werden das untersuchen«, sagte er. »Vielleicht haben Sie recht.«

Sie hatte auch die Liste nicht vergessen, um die Wallander sie gebeten hatte. Sie wollte sie im Laufe des Tages im Präsidium vorbeibringen.

Nachdem er das Gespräch beendet hatte, merkte Wallander, daß es ihn froh gemacht hatte, ihre Stimme zu hören. Doch er verlor sich nicht in Träumereien, sondern führte sogleich das nächste Gespräch, und zwar mit Marianne Falk. Er teilte ihr nur kurz mit, daß er sie im Lauf der nächsten halben Stunde besuchen werde.

Dann blätterte er flüchtig die Papiere durch, die sich auf seinem Schreibtisch angesammelt hatten. Vieles davon hätte er sofort erledigen müssen. Aber er hatte keine Zeit. Der Berg würde weiter wachsen. Schon vor halb neun war er gegangen, ohne zu hinterlassen, wohin er wollte.



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