Die bleiche Hand des Schicksals by Spencer-Fleming Julia

Die bleiche Hand des Schicksals by Spencer-Fleming Julia

Autor:Spencer-Fleming, Julia [Spencer-Fleming, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-426-41645-7
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2012-03-12T23:00:00+00:00


23 Montag, 20. März

Dankbar, dass es ihr freier Tag war und keine Termine ihre Zeit fraßen, überlegte Clare gerade, ob sie sich in der Krankenhaus-Cafeteria etwas zum Essen holen oder zum Kreemy Kakes fahren sollte, als ihr plötzlich einfiel, dass sie versprochen hatte, am Montag bei der Historischen Gesellschaft auszuhelfen, nachdem sie am Samstag nicht erschienen war. Ihr erster Impuls war, bei Roxanne anzurufen und sich erneut zu entschuldigen. Sie würde verstehen, dass es Vorrang hatte, auf einen Freund zu warten, der gerade operiert wurde, statt hundert Jahre alte Papiere zu sortieren. Doch dann hörte sie wieder Roxannes Stimme, wie sie Clare Karton um Karton nicht katalogisierter Schenkungen zeigte. Ich fürchte, jeder, der diesen Job in Angriff nimmt, langweilt sich zu schnell, um wirklich viel zu schaffen.

Und dann packte ihr Gewissen sie beim Schopf und zwang sie, darüber nachzudenken, ob sie auch für einen anderen stundenlang im Krankenhaus warten würde, bis er aus der Chirurgie käme. Sie hatte schon mit Familienmitgliedern gewartet, gute und schlechte Nachrichten entgegengenommen, aber noch nie ganz allein. Und sie musste zugeben, dass ein gebrochenes Bein nicht in die gleiche Kategorie fiel wie ein dreifacher Bypass oder eine Rückenmarkstransplantation. Falls zum Beispiel Mr. Hadley jemals von der Leiter fallen sollte, was unvermeidlich schien, würde sie zur Historischen Gesellschaft fahren und einfach regelmäßig anrufen, um zu erfahren, wie es ihm ginge.

Weshalb sie letztendlich mit dem Pick-up des Polizeichefs durch die Stadt fuhr. Sie betete, dass niemand genauer hinsehen und feststellen würde, wer hinter dem Steuer saß, und parkte den Wagen in der ersten Lücke, die sie finden konnte, während der Teil ihres Gehirns, der sich keine Sorgen um ihre Reputation machte, die Mühelosigkeit beneidete, mit der der Pick-up über Schnee und Eis knirschte, um sich seinen Weg in die Parklücke zu bahnen.

Sie trabte den Bürgersteig entlang, verspätet genug, um sich zu beeilen, aber gleichzeitig so verspätet, dass ein Sprint von Tür zu Tür keinen Unterschied mehr machte. Sie sah zur Klinik, als sie daran vorbeikam, bemerkte die Inschrift JONATHON-KETCHEM-KLINIK, die in den Türsturz aus Granit graviert war. Das Schild, das neben der Tür angeschraubt war, die Art, wie jedermann in der Stadt von der Armenklinik sprach – es war, als würde Jonathon Ketchem in seinem Denkmal verschwinden, genauso wie er im wahren Leben verschwunden war. Obwohl das Schild anzeigte, dass geöffnet war, wirkte die Klinik verlassen, des Mannes beraubt, der über drei Jahrzehnte ihre treibende Kraft gewesen war. Clare dachte daran, kurz vorbeizuschauen, um zu erfahren, wie Laura Rayfield das Schiff ganz allein führte, aber ihr schlechtes Gewissen trieb sie zur Historischen Gesellschaft.

Ein anderer Freiwilliger ließ sie ein, teilte ihr mit, dass Roxanne heute nicht arbeitete, und sank dann wieder mit einem aufgeschlagenen Buch in einen Sessel neben der Tür. Als sie die Treppen hinaufging, konnte Clare die Stimme eines Dozenten vernehmen, der eine Gruppe durch die öffentlichen Räume führte, und das leise Aufprallgeräusch, das ein Leser beim Herausnehmen eines der massiven Bände mit Steuerlisten in der Bibliothek im zweiten Stock verursachte. Sie erreichte den dritten Stock



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