Die beruehmtesten Frauen der Weltgeschichte 02 - vom 18. Jahrhundert bis heute by Beck Barbara

Die beruehmtesten Frauen der Weltgeschichte 02 - vom 18. Jahrhundert bis heute by Beck Barbara

Autor:Beck, Barbara [Beck, Barbara]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Marixverlag GmbH
veröffentlicht: 2013-11-28T05:00:00+00:00


Peggy Guggenheim

* 1898 in New York City (New York, USA)

† 1979 in Padua

Kunstsammlerin, Mäzenin und Galeristin

»Sehr viele männliche Künstler gaben nicht gerne zu,

dass sie ihren Erfolg zumindest zum Teil Peggy verdankten.«

(Yoko Ono)

Peggy Guggenheim, die ihr bewegtes Leben in den Autobiographien »Out of This Century« und »Confessions of an Art Addict« schilderte, gehört zu den großen Mäzeninnen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie besaß eine bedeutende Sammlung surrealistischer und abstrakter Kunst. Zahlreichen Künstlern bot sie die Gelegenheit, ihre Werke erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Bereits ihr Onkel Solomon R. Guggenheim war ein renommierter Kunstsammler und Stifter des gleichnamigen Museums in New York gewesen. Im Gegensatz zu ihm wollte sie nicht nur Kunstwerke sammeln, sondern wollte auch unter den Künstlern leben und mit ihnen zusammenarbeiten.

Marguerite Guggenheim, genannt Peggy, entstammte der reichen jüdischen Elite New Yorks. Sie kam am 26. August 1898 als Tochter von Florette Seligman und Benjamin Guggenheim in New York zur Welt. Die Guggenheims waren eine äußerst erfolgreiche Industriellenfamilie, während die Seligmans zu den führenden Bankiers in den Vereinigten Staaten gehörten. 1912 kam Benjamin Guggenheim ums Leben: »Es dauerte einige Monate, bis ich den schrecklichen Albtraum vom Untergang der Titanic überwand,« erklärte seine Tochter später, »und ich brauchte Jahre, um über den Verlust meines Vaters hinwegzukommen.«

Als Peggy Guggenheim volljährig wurde, stand für sie fest, dass sie sich nicht den gesellschaftlichen Normen des amerikanischen Großbürgertums unterwerfen würde. Sie arbeitete in einer unkonventionellen New Yorker Buchhandlung, wodurch sie Kontakt zu literarischen und künstlerischen Kreisen der Avantgarde bekam. Nach Aussage ihres Cousins Harold Loeb fühlte sie »sich zweifellos schuldig, weil sie Reichtum geerbt hatte, und versagte sich einige der Annehmlichkeiten, an die sie gewöhnt war. Stattdessen kaufte sie sich die allerneuesten experimentellen Gemälde und gab armen Künstlern und Schriftstellern Geld und etwas zu essen.« Sie lernte den Schriftsteller und Künstler Laurence Vail kennen, den sie 1922 in Paris heiratete. Peggy Guggenheim lebte seitdem in der Pariser Bohème und unter den dortigen zahlreichen Auslandsamerikanern. Aus der stürmisch verlaufenden Ehe mit Vail, die 1932 geschieden wurde, stammten die beiden Kinder Sindbad und Pegeen. Peggy Guggenheim lebte aber schon vor ihrer Scheidung mit dem englischen Literaturkritiker und verhinderten Schriftsteller John Holms zusammen, den sie als die große Liebe ihres Lebens bezeichnete und der bereits 1934 verstarb.

Im Januar 1938 eröffnete sie in London die Kunstgalerie »Guggenheim Jeune«, die sofort in der Kunstszene und beim breiten Publikum ein positives Echo fand. Der Schriftsteller Samuel Beckett, der zeitweise auch ihr Liebhaber gewesen war, hatte ihr geraten, sich der zeitgenössischen Kunst zu widmen, da es sich bei ihr um eine lebendige Kunst handelte. Der französische Maler und Objektkünstler Marcel Duchamp führte sie in die Materie ein. »Was ich ohne ihn getan hätte,« bekannte sie, »weiß ich nicht. Zuerst erklärte er mir den Unterschied zwischen abstrakter und surrealistischer Kunst. Dann lernte ich durch ihn all die Künstler kennen, die ihn vergötterten. (…) Er plante Ausstellungen für meine Galerie und gab mir wertvolle Ratschläge. Ihm allein verdanke ich meine Liebe zur Kunst des 20. Jahrhunderts.« Sie gewöhnte sich an, mindestens ein Werk pro Ausstellung für sich selbst zu kaufen.



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