Die Akademie der Abenteuer 04 - Das Erbe des Rings by Boris Pfeiffer

Autor:Boris Pfeiffer [Pfeiffer, Boris]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinderbuch
Herausgeber: Graphiti-Verlag
veröffentlicht: 2014-04-27T22:00:00+00:00

9. Bathsebas Verschwörung

Am selben Abend saßen Rufus, Filine, No und Oliver in ihrem Zimmer zusammen.

Coralia hatte sich wieder in ihr eigenes Zimmer verabschiedet, angeblich um zu arbeiten.

„Wir kommen diesem Ring nicht auf die Spur“, sagte Filine. „Alleine kann ich die Flut nicht auslösen – da kann ich tausendmal ‚Ring ‘ sagen. Wenn es überhaupt um ihn geht. Und wenn Coralia dabei ist, traue ich mich nicht. Das ist eine echt blöde Zwickmühle.“

„Ja, das einzig Gute daran ist, dass es ihr nicht besser geht“, meinte No. Dann fragte er: „Wie ist das denn überhaupt so mit Ringen? Hilft uns das vielleicht weiter?“

„Sie sind uralt“, antwortete Filine. „Ich weiß, dass schon Ringe aus Mammutelfenbein gefunden wurden.“

Es gab auch Ringgeld, schrieb Oliver. Das war das alte Schmuckgeld, das man vor der Münze benutzte. Und es gibt viele verschiedene Arten von Ringen. Trauringe, Siegelringe, Giftringe, Schutzringe, Schmuckringe und aus allen möglichen Materialien.

Filine nickte. „In Ägypten hieß es, man trüge den Trauring am linken Ringfinger, weil von dort eine direkte Ader zum Herzen führe. Aber das hilft hier wohl auch nicht …“

Oliver schüttelte den Kopf. Er sprang auf und stapfte mit wütenden Schritten durch das Zimmer.

„Was ist denn in dich gefahren“, fragte No. „Hast du Hummeln im Hintern?“

Oliver blieb stehen und warf die Arme in die Luft. Er zückte seinen Block und schrieb in großen Druckbuchstaben darauf: WIR MÜSSEN EIGENTLICH EINE SPUR FINDEN, DIE WIE ZUFÄLLIG AUSSIEHT. EINE, VON DER CORALIA DENKT, DASS WIR KEINE AHNUNG HABEN. ABER WIR FINDEN NICHT MAL DIE RICHTIGE SPUR. DAS IST ZUM VERZWEIFELN!

Der stumme Lehrling sah Rufus, No und Filine nacheinander eindringlich an. Da keiner der drei ihm antwortete, wandte er den Kopf ab. In diesem Moment fiel sein Blick auf einen der Nachttische, die in dem lindgrünen Zimmer an der Wand standen. Plötzlich riss er den Mund auf. Dann lief er zum ersten Nachtisch und zog die Schublade auf. Er griff in das Schubfach hinein und drehte sich den anderen wieder zu.

In der Hand hielt er eine abgewetzte Bibel.

Filine fasste sich an den Kopf. „Ja, klar! Die liegen doch immer in Hotels. Dass wir da nicht früher drauf gekommen sind. Da steht doch die Geschichte von David und Salomo drin. Das hat Coralia uns ja vorhin gesagt. Vielleicht finden wir da was!“

No sah das mächtige Buch an und verzog das Gesicht.

„Das hat keinen Sinn! Coralia kennt doch die ganze Bibelgeschichte offensichtlich sehr genau. Aber sie hat das auch nicht weitergebracht. Wenn Sie etwas gefunden hätte, irgendeinen Hinweis auf den Ring, dann hätten wir das doch gemerkt.“

„Vielleicht hat sie etwas überlesen?!“ Filine trat auf Oliver zu und nahm ihm das Buch aus der Hand.

Doch Rufus schüttelte den Kopf. „Das ist wirklich sehr unwahrscheinlich, Fili! Vergiss nicht, sie hat es immerhin geschafft, neulich die Flut wieder zu wecken.“

„Aber vielleicht tut sie das nur mit dem Wissen aus dem Buch von Meister Zeitschneider!?“, hielt ihm Filine entgegen.

„Kann schon sein“, überlegte Rufus. „Aber da kommen wir nicht ran. Das hat Saurini.“

„Vielleicht hat Coralia ja deswegen das Feuer in der Bibliothek gelegt“, überlegte No.

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