Der Tod und der Dicke by Reginald Hill

Der Tod und der Dicke by Reginald Hill

Autor:Reginald Hill [Hill, Reginald]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2012-03-06T23:00:00+00:00


13

Nichts herausgerückt

Pascoe handelte sofort.

Zweifellos hätte Wield und auch jeder andere mit einer rationalen Erklärung aufwarten können, aber er ging kein Risiko mehr ein.

Er rief den Sicherheitsdienst des Krankenhauses und ließ vor Hectors Zimmer einen Posten aufstellen.

»Keiner darf rein, wenn er Ihnen nicht bekannt ist«, befahl er. »Vor allem dieser Typ nicht.«

Er zeigte das Foto von der Rückseite des Buches. Er hatte es von dem mürrischen Patienten konfisziert, dessen Name Mills lautete und der wegen einer Hämorrhoidektomie im Krankenhaus lag, was vielleicht auch sein mürrisches Wesen erklärte.

Verglichen mit dem Umschlagfoto lieferte Hectors Zeichnung ein klareres Bild von den Gesichtszügen des Mannes, Pascoe allerdings fürchtete, die Rüstung und der Jaguar könnten vom Eigentlichen ablenken.

»Ich werde so bald wie möglich einen unserer Beamten hier postieren«, sagte er dem Sicherheitsmann. »Bis dahin rühren Sie sich nicht vom Fleck.«

Zwei der anderen drei diensthabenden Sicherheitsleute ließ er die Warteräume und öffentlichen Bereiche absuchen, falls Youngman sich noch im Gebäude aufhalten sollte. Den dritten stellte er für den Parkplatz ab mit dem Auftrag, nach jedem Jaguar Ausschau zu halten, der sich entfernte. Aber Pascoe hatte das Gefühl, dass sein Mann längst verschwunden war.

Er rief in der Dienststelle an, wo er Paddy Ireland erreichte. Als er nach verfügbaren Beamten fragte, begann der Inspector mit der üblichen Litanei über fehlende Kräfte und tiefe Einschnitte im Überstundenbudget, bis Pascoe ihn mit dem Kommentar zum Schweigen brachte: »Paddy, Sie erinnern sich, Sie haben sich bei der Mill Street wegen jeder Kleinigkeit in die Hosen gemacht. Ich gebe in aller Bescheidenheit zu, dass Sie damit recht gehabt haben, wofür ich mich entschuldigen möchte. Aber jetzt habe ich recht.«

»Wenn das so ist, werde ich mal sehen, was sich machen lässt«, sagte Ireland.

Zehn Minuten später erschien ein Wagen, in dem Alan Maycock und Joker Jennison saßen. »Haben Sie ein weiteres Feuerwerk für uns vorbereitet, Sir?«, begrüßte ihn Jennison.

Maycock trat ihm heftig gegen den Knöchel, bevor er sagte:

»Mr. Ireland lässt ausrichten, dass er versuchen wird, in der nächsten halben Stunde noch ein paar Leute aufzutreiben.«

»Danke, Alan«, erwiderte Pascoe, »für die Auskunft und für den Tritt«, und schickte sie an die Arbeit.

Er war Ireland dankbar dafür, zweifelte aber nicht, dass dieser sich Rückendeckung besorgte, weshalb es ihn nicht überraschte, als eine Viertelstunde später Chief Constable Dan Trimble auftauchte und dabei aussah, als hätte man ihn sehr gegen seinen Willen aus dem Schoß der Familie gerissen.

»Peter, was ist hier los?«, fragte er. »Paddy Ireland sagt, Sie glauben, jemand versucht Hector umzubringen. Warum in Gottes Namen sollte jemand das wollen?«

Paddy, dachte sich Pascoe, hatte ihm von seinen Vermutungen erzählt. Aber anscheinend wollte Trimble es von ihm persönlich hören, damit er ihm einen ordentlichen Rüffel verpassen konnte, weil er ihn nicht direkt verständigt hatte. Trimble hörte sich schweigend an, was Pascoe zu erzählen hatte, bis dieser zu der Schlussfolgerung gelangte: »Meiner Meinung nach war Hectors Unfall kein Unfall. Jemand hat ihn bewusst überfahren, aus Angst, er könnte die Person identifizieren, die er im Videoladen in der Mill Street gesehen hat. Und ich glaube, die gleiche Person war heute hier, um es noch einmal zu probieren.



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