Der Schatten des anderen by Marie Louise Fischer

Der Schatten des anderen by Marie Louise Fischer

Autor:Marie Louise Fischer [Fischer, Marie Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2017-04-20T00:00:00+00:00


Dr. Janos Lewin bückte sich rasch und hob sie auf. Er preßte die Lippen zusammen, und sein Vogelgesicht zeigte äußerste Aufmerksamkeit, während er sie überflog. 'Also, Garden', sagte er dann ruhig, 'jetzt begreife ich Sie wirklich nicht mehr. Ich finde den Fahrplan ganz in Ordnung.'

Der Zorn des Quizmasters wandte sich jetzt gegen seinen Mitarbeiter. 'Ja, Sie! Von Ihnen hatte ich auch nichts anderes erwartet! Sie waren ja von Anfang an ständig darauf aus, mich zu degradieren.'

Jetzt schien sich Herr Maier von seinem Schock erholt zu haben. 'Lieber, verehrter Meister', sagte er einschmeichelnd, 'ich versichere Ihnen, nichts lag uns ferner — es kann sich nur um ein bedauerliches Mißverständnis handeln. Selbstverständlich sind wir gern bereit, uns ganz nach Ihren Wünschen zu richten — wenn Sie nur so freundlich sein wollten, mir zu erklären, was Ihr Mißfallen in diesem Grade erregt haben kann.'

Hans Ullrich Gardens Gesicht hatte wieder seine normale Färbung angenommen. 'Herr Maier', sagte er und straffte die Schultern, 'ich will mich nicht rühmen, aber ich kann wohl ohne Übertreibung behaupten, daß mein Name allein genügt, um jeden Konzertsaal bis auf den letzten Platz zu füllen.'

'Daran haben wir niemals gezweifelt, verehrter Meister', beeilte sich Herr Maier zu versichern.

'Wie können Sie es dann wagen, für mich und mein Ensemble in Hintertupfing abzuschließen?'

'In — wo?' stotterte Herr Maier.

Hans Ullrich Garden nahm Dr. Lewin die Liste aus der Hand und tippte mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle. 'Hier, na bitte — Untersteinbach heißt das Kaff.' Er wandte sich an uns. 'Hat jemand von euch jemals von einem Nest namens Untersteinbach gehört?'

Mir lag es auf der Zunge, mit der Wahrheit herauszuplatzen, aber ich hatte in meiner Zeit beim Fernsehen doch etwas dazugelernt, nämlich meinen Mund zu halten.

'Nein', sagte Janos Lewin.

'Ich glaube, gehört habe ich den Namen Untersteinbach schon mal', erklärte Gaby.



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