Der Nachahmer by Dania Dicken

Autor:Dania Dicken [Dicken, Dania]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimis & Thriller
veröffentlicht: 2015-10-24T16:00:00+00:00

„Wo ist er?“ fragte Andrea, als sie zusammen mit Michael die Polizeistation wieder betrat.

„Boyd?“ fragte einer der Polizisten. Sie nickte.

„Der ist noch bei Burke. Ich sage ihm Bescheid.“

Fergus ließ nur zwei Minuten auf sich warten, dann stand er vor Michael und Andrea. „Und?“

„Hatte Ethan Clayfield ein rotes Fahrrad?“ fragte Andrea.

Fergus‘ Augen begannen zu leuchten. „Sag nicht, du …“

Sie zeigte ihm das Foto auf dem Display ihres Handys. Sofort lief Fergus in sein Büro, wühlte auf seinem Schreibtisch herum und kehrte mit einem Foto von Ethan auf seinem Fahrrad zurück. Ein rot lackiertes BMX-Modell, genau wie das, das sie in Burkes Schuppen gefunden hatten. Gemeinsam verglichen sie die Räder auf den beiden Fotos, aber es hätte schon mit dem Teufel zugehen müssen, wenn es nicht Ethans Fahrrad gewesen wäre. Es sah exakt gleich aus.

„Und hier“, sagte Andrea und zeigte Fergus das nächste Foto. „Ein Rucksack.“

Wieder lief Fergus in sein Büro und kehrte mit einer textbeschriebenen Seite zurück. „Zwanzig-Liter-Rucksack der Marke Dakine mit Tarnmuster. So hatten die Eltern ihn beschrieben.“ Gemeinsam blickten sie auf das Foto. Ja, das war ein Dakine-Rucksack in Tarnfarben. Definitiv.

„Yes!“ freute Fergus sich. Als John dann auch noch mit der Polizeiuniform in der Asservatentüte auftauchte, wurde Boyds Grinsen immer breiter.

„Wißt ihr, was das bedeutet?“ fragte er aufgeregt.

„Ja“, erwiderte Andrea grinsend.

„Darf ich von nebenan zuschauen?“ fragte Michael. Andrea wußte nicht, ob sie das für eine gute Idee halten sollte, aber noch während sie darüber nachdachte, nickte Fergus.

„Klar. Schlimmer als in dem Keller kann’s nicht werden.“

Da hatte Andrea ihre Zweifel, aber sie sagte nichts dazu. Fergus sammelte schnell alles zusammen, was er brauchte, und gab ihr einen Wink. Gemeinsam gingen sie hinein zu Burke.

Er wirkte genervt, aber das war alles. Desinteressiert blickte er zu ihnen auf, bis Fergus ihm das Foto von Ethan auf seinem Fahrrad hinwarf.

„Meine Kollegin hat dieses Fahrrad vorhin in Ihrem Schuppen gefunden. Wie erklären Sie mir das?“

„Wissen Sie denn, ob es genau dieses Fahrrad ist?“ schoß Burke erwartungsgemäß zurück.

„Natürlich“, behauptete Fergus. „Davon abgesehen haben wir aber auch den Rucksack des Jungen gefunden – und das hier.“ Er zauberte die Polizeiuniform unter dem Tisch hervor. „Reden Sie, Mann. Wir haben genug Beweise. Es ist offensichtlich, daß Sie lügen.“

Burke legte die Fingerspitzen aneinander und überlegte. Er sah sie abwägend an und ließ sich Zeit. Plötzlich flog die Tür auf und Michael stand darin.

„Gib es doch zu, du Dreckschwein! Ich habe dich identifiziert. Und ich kenne deinen verdammten Keller! Vorhin war ich noch unten. Du bist so …“

„Michael“, sagte Fergus und faßte ihn an den Oberarmen, aber Michael riß sich los.

„Nein! Dieser Bastard hat mein Leben zerstört und ich will, daß er bestraft wird! Warum gibt er es nicht zu?“

Andrea wollte auch aufstehen und Michael besänftigen, als sie plötzlich Burkes Stimme innehalten ließ.

„Mir dir war es etwas Besonderes, Michael.“

Ungläubig drehte sie sich um und starrte ihn an. Fergus und Michael erging es nicht anders. Sie konnten nicht fassen, daß Burke das gerade wirklich gesagt hatte.

„Sie geben es zu?“ Fergus war der erste, der seine Sprache wiederfand.

Burke lehnte sich entspannt zurück, was mehr als arrogant wirkte.

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