Der Heinrich-Plan by Irene Dorfner

Der Heinrich-Plan by Irene Dorfner

Autor:Irene Dorfner [Dorfner, Irene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks
veröffentlicht: 2015-08-18T00:00:00+00:00


24.

Auf dem Weg zum Münchner Flughafen bekamen Sie von dem zuständigen Mitarbeiter des Sicherheitsbüros die Nachricht, dass alle Bänder noch da waren. Sie fuhren eigentlich viel zu schnell und nach ca. 1 ½ Stunden trafen sie gegen 22.00 Uhr im Büro des Sicherheitsdienstes ein, wo sie bereits von einem Beamten erwartet wurden.

Leo und Georg sahen gebannt auf den Bildschirm, der die Bänder der Überwachungskameras zeigte. Sie sahen sich die Bänder immer und immer wieder an, konnten aber niemanden ausmachen, dem den beiden auch nur im entferntesten bekannt vorkam. Was hatte Anna nur gesehen? Sie saßen nun schon seit Stunden vor diesem Bildschirm und den beiden brannten die Augen.

"Ich kann einfach nichts entdecken, aber da muss doch was sein," sagte Leo verzweifelt, "sind das auch wirklich alle Bänder ?"

"Ja Leo, ich habe das jetzt schon zigmal überprüft, es sind alle Bänder. Jetzt lass uns frische Luft schnappen und die Beine vertreten. Und dann sehen wir uns alles nochmal von vorn an."

"Gut," sagte Leo, "du hast recht."

Nach einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft gingen sie in die Flughafenhalle und bestellten sich einen starken Kaffee. Leo blickte auf seine Uhr und stellte erschrocken fest, dass es bereits 2 Uhr früh war. Er hatte vergessen, sich bei Frau von Kellberg zu melden.

"Frau von Kellberg, hier Leo Schwartz. Es tut mir schrecklich leid, dass ich Sie erst jetzt und dann noch mitten in der Nacht anrufe."

"Hallo, Herr Schwartz, es ist durchaus eine ungewöhnliche Zeit, zu telefonieren. Ich hatte auf Ihren Anruf gewartet."

Leo hörte aus der Stimme, dass Frau von Kellberg bereits geschlafen hatte und bekam ein noch schlechteres Gewissen. Er entschloss sich, Frau von Kellberg über die heutigen Ereignisse bezüglich ihres Mannes zu unterrichten.

"Wir haben heute die Praxisräume Ihres Mannes durchsucht und dabei einige Ungereimtheiten festgestellt. Wir fanden einen modernen OP-Raum vor, der offensichtlich nicht nur für Schönheitsoperationen verwendet wurde."

"Wie meinen Sie das Herr Schwartz, ein OP-Raum ist doch wie der andere, wie kommen Sie darauf?"

"Aufgrund der Geräte und vor allem wegen der Medikamente. Wir haben noch keinen abschließenden Bericht der Spurensicherung und unserer medizinischen Experten vorliegen, aber nach den ersten Aussagen wurden bei Ihrem Mann in der Praxis Transplantationen vorgenommen."

"O mein Gott," stöhnte Frau von Kellberg, "dann ist es also wahr."

"Wie," fragte Leo erstaunt, "Sie wussten davon ?"

"Nein, natürlich nicht. Aber ich habe heute den ganzen Tag über die Unterlagen der Stiftung durchgesehen und bekam so eine Ahnung, dass es mit den Operationen, die mein Mann und Herr Aschenbrenner durchführten, nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich bin die Frau eines Arztes und deshalb sind mir einige medizinische Begriffe bekannt. Und mein Mann hat tatsächlich während seiner Ausbildung bei mehreren Transplantationen nicht nur mitgewirkt, sondern selbst auch einige durchgeführt und sich auch auf diesem Gebiet ständig weitergebildet, und zwar zusammen mit Herrn Aschenbrenner." Sie machte eine kurze Pause. "Herr Schwartz, Sie müssen mir jetzt unbedingt diese Unterlagen abnehmen und sie von kompetenter Seite prüfen lassen."

"Auf jeden Fall, und das so schnell wie möglich. Ich sitze hier fest und kann auf keinen Fall weg. Eine Kollegin ist verschwunden.



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