Der große Jaeger by Xavier-Marie Bonnot

Der große Jaeger by Xavier-Marie Bonnot

Autor:Xavier-Marie Bonnot [Bonnot, Xavier-Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Zsolnay
veröffentlicht: 2017-04-12T16:00:00+00:00


Er legte die Hand auf Bérengères Schulter und drückte sie an sich. Fest. Sehr fest. Fünfundzwanzig Jahre bei der Kriminalpolizei, und er war sich noch immer nicht im Klaren, wo die Grenze verlief.

Der Leuchtturm von Planier verschwand im Licht.

*

Michel kam am späten Nachmittag nach Hause. Auf dem Weg erreichte ihn ein Anruf von Vidal.

»Ich versuch seit heute morgen, dich zu erreichen.«

»Entschuldige, mein Sohn, aber ich hatte das Handy abgeschaltet. Was gibt’s Neues?«

»Nicht das Geringste. Ich habe den Pfarrer von Saint-Julien gesprochen, er hat ein wasserdichtes Alibi, und ich hab mich zum Trottel gemacht.«

»Reg dich nicht auf!«

»Ich reg mich nicht auf, aber du hättest mich heute morgen anrufen können, um mir zu sagen, daß sie sich den Psychiater gekrallt haben.«

»Entschuldige, Maxime.«

Vidal informierte ihn dann darüber, daß die Fingerabdrücke auf der Plastikhülle, die er Palestro hingehalten hatte, inzwischen untersucht worden waren: Die Abdrücke, die die Kriminaltechniker in der Wohnung von Christine Autran gefunden hatten, waren tatsächlich die des Professors. Die Abdrücke aus Julias Haus dagegen waren absolut nicht zu verwerten.

»Hast du mehr über das Messer und die Lampe rausgefunden?«

»Nein, nichts. Wir hatten gesagt, das beträfe Luccioni und wir würden abwarten.«

»Wir müssen uns dran setzen. Autran und Luccioni kannten sich.«

»Ach was!«

»Ja, ich war bei seiner Schwester, sie hat es mir gesagt.«

»Und wie hast du rausgefunden, daß es da einen Zusammenhang gibt?«

»Das ist ein bißchen lang zu erklären … Im Grunde aber ganz simpel: Ich hab mich erinnert, daß Luccioni seine ganze Jugend in Marzargues verbracht hat.«

»Das macht uns ne Menge Arbeit.«

»Wem sagst du das! Außerdem fangen wir morgen mit den Zeugenvernehmungen der Mitarbeiter des Instituts für Unterwasserarchäologie an. Ruh dich aus, denn da wirst du leiden.«

»O.k., Michel.«

»Bis morgen, mein Sohn.«

Auf der Mailbox seines Handys erwarteten ihn drei Nachrichten.

Die erste war von Maistre:

»Hallo, Baron, versteckst du dich? Ich bin bei dir im Viertel, um meine Karre reparieren zu lassen. Ich komm gegen sieben vorbei. Ende.«

Die zweite Nachricht war von seiner Mutter, die sich wegen seiner Abwesenheit Sorgen machte; ihm wurde klar, daß er sich schon mehrere Tage nicht mehr gemeldet hatte. Die dritte war von Sylvie Maurel, sie keuchte leicht, und ihre Stimme zitterte ein wenig.

»Michel, ich bin heute nicht zur Arbeit gegangen. Ich weiß nicht, warum, aber ich kann mich zu gar nichts aufraffen. Als ich heute morgen aus dem Haus bin, ging es mir nicht gut. Ich bin wieder zurück und habe mich hingelegt. Jetzt gerade bin ich in der Stadt. Wenn Sie heute abend Zeit haben, wäre es gut, wenn wir uns sehen könnten. Ich muß mit Ihnen reden. Es ist wichtig. Jetzt ist es fünf. Ich rufe Sie in einer Stunde nochmal an.«

De Palma sah auf die Uhr. Halb sechs. Er dachte eine ganze Weile nach. Er hatte Mühe, sich einzugestehen, daß er ein unbändiges Verlangen verspürte, Sylvie zu sehen – ein Verlangen, das er nicht zurückhalten konnte. Er rief Maistre an und schob eine andere Verabredung vor, um ihn für den Rest des Abends loszuwerden. Dann rief er Sylvie an und verabredete sich mit ihr in einem Café am Cours d’Estienne d’Orves für acht Uhr.



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