Der Duft-Code: Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert (German Edition) by Eva Goris & Claus-Peter Hutter

Der Duft-Code: Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert (German Edition) by Eva Goris & Claus-Peter Hutter

Autor:Eva Goris & Claus-Peter Hutter [Goris, Eva]
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2011-10-23T16:00:00+00:00


Wenn Essen krank macht

Lassen wir mal all die Chemikalien, die durch die landwirtschaftliche Massenproduktion auf unsere Felder verbracht werden, unsere Böden und unser Grundwasser belasten und immer wieder für bedenkliche Rückstände in unseren Nahrungsmitteln sorgen, beiseite. Es gibt genug andere chemische Stoffe, mit denen wir immer dann, wenn wir nicht selbst kochen und uns natürlicher, unverfälschter Zutaten bedienen, bombardiert werden können. Letztlich sollen die Stoffe den Herstellern Vorteile verschaffen und denjenigen, die bequemes Kochen bevorzugen, Lebensmittelvorratshaltung schätzen und an farbenfrohen Lebensmitteln Freude haben, dienen. So wird mancher industriell aufbereitete Honig mit dem Farbstoff Brillantschwarz (E 151) versetzt. Doch der schwarze Farbstoff wird aus Erdöl synthetisiert und kann Allergien auslösen. Menschen, die hochallergisch gegen solche Farbstoffe sind, können Asthmaanfälle und Neurodermitis bekommen. Auch kann die Überdosierung die Funktion der Verdauungsenzyme einschränken. Schauen Sie deshalb lieber nach einem Imker, der naturbelassenen Honig hat.

Wussten Sie, dass auch viele schwarze Oliven eigentlich nicht vollreife Früchte und damit auch nicht schwarz sind? Schauen Sie auf die Verpackung. Oder wenn Sie Oliven aus dem Holzbottich oder der großen Dose – etwa auf dem Markt – offen kaufen: Lassen Sie sich den »Beipackzettel« zeigen. So manche südländischen Früchte, die uns mediterranes Gefühl vermitteln, sind nur schwarz eingefärbt.

Ebenfalls synthetisch aus Erdöl gewonnen wird der Azofarbstoff Braun HT (E 155). Es wird als rotbraunes Pulver oftmals zur Herstellung von Speiseeis verwendet. Allergische Reaktionen wie Ausschläge, Ekzeme und auch Nesselsucht, mitunter sogar Atemnot und asthmaähnliche Anfälle, sind die möglichen Folgen für empfindliche Menschen.

Nicht unbedenklich sind auch die den Limonaden zugesetzten Brausen, wenn sie bestimmte Farbstoffe enthalten. So können die Farbstoffe Chinolingelb (E 104) und Tartrazin (E 102) in Kombination mit Konservierungsstoffen unter Umständen die Aufmerksamkeit herabsetzen. Weil Chinolin bei Tierversuchen krebsfördernde Wirkungen zeigte, wurde Chinolingelb in den USA verboten.

Auch Kekse werden mitunter optisch aufgemotzt. Manche erhalten den künstlichen Azofarbstoff Gelborange S (E 110). Doch dieser gehört ebenfalls zu den fragwürdigen Azofarbstoffen. E 110 wird aus Anilin hergestellt, welches wiederum aus Erdöl gewonnen wird und als krebserregend gilt.

Warum kochen Sie nicht selbst Marmelade? Das geht doch ganz einfach, wenn man je nach Saison frische Früchte kauft (oder aus dem eigenen Garten nimmt) und diese, zusammen mit Zucker, frisch verarbeitet. In vielen im Handel befindlichen Fertigmarmeladen findet sich Zitronensäure (E 330). Dieser Stoff – unter anderem auch in Ketchup enthalten – wird aus einem Schimmelpilz namens Aspergillus niger gewonnen. Zitronensäure – so wird kritisiert – fördere die Aufnahme von Metallen wie Aluminium und Blei im Körper. Und Aluminium wiederum steht im Verdacht, dass es mit auslösend für Gehirnerkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose ist und solche Krankheiten überdies erheblich verschlimmert.

Erdnussflips etwa enthalten den Konservierungsstoff Natriumethyl-p-hydroxybenzoat (E 215). Dieser Stoff – der auch in Schuhputzmitteln enthalten ist – soll das Wachstum von Schimmel hemmen. Doch es kann bei Aufnahme von großen Mengen dieses Konservierungsstoffs zu pseudoallergischen Reaktionen wie Asthmaanfällen oder allergischem Schnupfen führen.

Wohlgemerkt, bei »sachgemäßer Anwendung« sind all diese Zusatzstoffe erlaubt. Doch bis auf ein paar kritische Ernährungsexperten und Verbraucherschützer sowie einige wissenschaftlich arbeitende Einrichtungen untersucht niemand die kumulative Wirkung all dieser und der vielen tausend anderen Stoffe und deren Wechselwirkungen untereinander.



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