Der Buick: Roman (German Edition) by King Stephen

Der Buick: Roman (German Edition) by King Stephen

Autor:King, Stephen [King, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-07-07T22:00:00+00:00


Jetzt: Sandy

Die Sandwiches waren alle. Der Eistee auch. Ich sagte zu Arky, er solle sich zehn Dollar aus dem Eventualfonds nehmen (der oben im Schrank in einem Glas aufbewahrt wurde) und zu Finn’s Cash and Carry fahren. Zwei Sechserträger Cola und einer mit Root Beer würden wahrscheinlich bis zum Ende der Geschichte reichen.

»Aber dann verpass ich doch das mit dem Fisch«, sagte Arky.

»Arky, das mit dem Fisch weißt du doch. Du kennst die ganze Geschichte. Komm, hol uns was Kaltes zu trinken. Bitte.«

Er ging, warf seinen Dodge an und brauste damit viel zu schnell vom Parkplatz. Wer so fuhr, handelte sich schnell mal einen Strafzettel ein.

»Erzähl weiter«, sagte Ned. »Was ist dann passiert?«

»Tja«, sagte ich. »Warte mal … Der alte Sarge ist Großvater geworden. Das war das eine. Und das kam wahrscheinlich viel früher, als ihm lieb war. Das Kind war unehelich, großes Trara in der Familie, aber schließlich haben sich alle wieder eingekriegt, und das Mädchen ist dann aufs Smith gegangen, was für so eine junge Dame genau das richtige College ist, soweit ich weiß. Der Sohn von George Morgan hat beim Tee-Ball einen Homerun geschafft, und George ist fast geplatzt vor Stolz. Das war, glaube ich, zwei Jahre, bevor er die Frau überfahren und sich dann umgebracht hat. Die Frau von Orvie Garrett hatte eine Blutvergiftung im Fuß und hat ein paar Zehen dabei verloren. 1984 hat Shirley Pasternak bei uns angefangen …«

»1986«, murmelte Shirley.

»Genau, 86«, sagte ich und tätschelte ihr Knie. »Ungefähr zu der Zeit hatten wir in Lassburg einen schlimmen Brand. Ein paar Kinder hatten im Keller eines Wohnblocks mit Streichhölzern rumgespielt. Unbeaufsichtigt. Wenn einer meint, die Amish wären verrückt, weil sie so leben, wie sie leben, muss ich immer an den Brand in Lassburg denken. Neun Menschen sind dabei umgekommen, darunter auch, bis auf eins, die Kinder im Keller. Der Junge, der gerettet wurde, wäre wahrscheinlich am liebsten auch tot. Der muss jetzt so sechzehn sein, in dem Alter, wo Jungen normalerweise anfangen, sich für Mädchen zu interessieren, und sieht jetzt wahrscheinlich aus wie das Biest in Die Schöne und das Biest. Die großen Sender haben nicht darüber berichtet – ich habe da so die Theorie, dass Hausbrände mit mehreren Todesopfern nur an Weihnachten für die Nachrichten interessant sind –, aber für die Gegend hier war es schlimm genug, schönen Dank auch, und Jackie O’Hara hat sich fürchterlich die Hände verbrannt, als er da geholfen hat. Ach, und dann hatten wir da einen Trooper – James Dockery hieß er …«

»Dockerty«, sagte Phil Candleton. »Ty. Aber das sei dir verziehen, Sarge. Der war nur ein oder zwei Monate lang hier. Dann hat er sich nach Lycoming versetzen lassen.«

Ich nickte. »Jedenfalls hat dieser Dockerty bei einem Backwettbewerb mit seinen sogenannten goldbraunen Würstchenteilchen den dritten Platz belegt. Alle haben sich mordsmäßig über ihn lustig gemacht, aber ihm war das schnurz.«

»Völlig schnurz«, meinte auch Eddie J. »Der hätte bleiben sollen. Der hätte gut hierher gepasst.«

»In diesem Jahr haben wir beim Picknick am vierten Juli das Tauziehen gewonnen, und …«

Ich sah den Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen und lächelte ihn an.



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