Denn sie werden dich verraten by C. J. Daugherty

Denn sie werden dich verraten by C. J. Daugherty

Autor:C. J. Daugherty [Daugherty, C. J.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783960522218
Herausgeber: Oetinger E-Books


Zweiundzwanzig

Danach wollte Gray nicht zum Training zurück, doch Allie und Julia bestanden darauf. Im Laufe der nächsten Stunde bewegte sie sich hölzern von einer Position in die andere und tat, was man ihr sagte, doch in Gedanken war sie immer noch bei dem Kleid und was es wohl zu bedeuten hatte.

Nachdem sie zum dritten Mal eine einfache Bewegungsabfolge verpatzt hatte, fragte Dylan leise: »Was ist los?« Doch sie schüttelte nur stumm den Kopf und versuchte es erneut. Sein Blick folgte ihr besorgt, aber er fragte nicht weiter. Dafür war sie ihm dankbar.

Um sie herum zischten unentwegt im Flüsterton erhobene Spekulationen über die Sicherheitslücke.

»Ich will einfach nur wissen, was da draußen passiert ist«, raunte Gray Julia leise zu, nachdem sie erneut für einen Anruf hinausgegangen war.

»Ich hab gehört, wie Zoe gesagt hat, dass die Schüler sich alle im Gemeinschaftsraum und in der Bibliothek versammeln sollen, während das Gebäude durchsucht wird«, flüsterte Minal.

»Was sagen sie denen? Wollen sie ihnen ernsthaft weismachen, dass schon wieder ein Feuer in der Küche ausgebrochen ist?« Kyle zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Die sollten mal mehr Feuerlöscher anschaffen.«

Als Zoe verkündete, dass das Training vorbei und das Gebäude gesichert sei, atmeten alle erleichtert auf.

Die Trainer geleiteten die Schüler zum Schlaftrakt. In Grays Zimmer angekommen, machte Julia die Tür hinter ihnen zu und drehte sich zu ihr um: »Hör zu. Ich weiß, das sieht übel aus, aber du brauchst keine Angst haben. Du bist in Sicherheit. Versprochen.«

Gray war es langsam leid, zu hören, dass sie in Sicherheit war.

»Woher wussten die, welches mein Zimmer ist?« Seit sie die Überreste ihres Kleides gesehen hatte, quälte sie diese Frage. »Die haben das Kleid aus meinem Schrank geholt.« Sie schwenkte den Arm in Richtung des schuldigen Möbelstücks. »Woher wussten die das?«

»Das kann ich dir nicht sagen«, sagte Julia nach einem kurzen Zögern. »Wir glauben, dass sie einfach Glück hatten.«

Das war keine Antwort.

»Ich versteh’s einfach nicht«, fuhr Gray anklagend auf. »All die Wachen. All die Technik. Wie konnten die trotzdem reinkommen? Wie kannst du sagen, dass ich in Sicherheit bin, wenn die einfach so durchs Tor spazieren konnten?«

Die Schockstarre, die sie beim Anblick ihres Kleides überkommen hatte, verwandelte sich nun in Zorn. Nicht auf Julia. Auf alles.

Ihr Bodyguard sah zur Seite. Als sie wieder sprach, wählte sie ihre Worte mit Bedacht. »Ich verstehe ja, dass du verärgert bist. Sieht so aus, als wären sie gestern Nacht, kurz nachdem ich dich hier rausgeholt habe, in dem Mädchentrakt gelangt. Wir haben Kameraaufnahmen, die einen Mann im Flur zeigen. Sein Gesicht ist nicht zu erkennen. Anscheinend wusste er, welches dein Zimmer ist.«

Wut stieg in Grays Kehle hoch, und sie schluckte hart. »Wie konnte er das wissen?«

Wieder entstand eine kleine Pause. Julia suchte nach Worten. »Entweder hat er eine langwierige Observierung mit Drohnen oder Ähnlichem durchgeführt oder …« Sie hielt inne, als müsste sie ihren Mut zusammennehmen. »Oder er hatte Hilfe von innen.«

Gray stockte der Atem. »Hilfe? Von wem?«

»Wir durchleuchten gerade jeden Einzelnen«, sagte Julia ausweichend. »Aber es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Lehrer. Reinigungspersonal.«

»Sicherheitsleute«, beendete Gray die Liste für sie.



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