Das magische Amulett 81 - Im Rausch des Boesen by Jan Gardemann

Das magische Amulett 81 - Im Rausch des Boesen by Jan Gardemann

Autor:Jan Gardemann [Gardemann, Jan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


7

»Ich kann das einfach nicht glauben!«

Der Mann, der dies sagte, hieß Daniel Connors und war mein Ehemann. Mit hängenden Schultern und verweinten Augen stand ich ihm in unserem geräumigen Wohnzimmer gegenüber.

Mitfühlend zog Daniel mich an sich und schloss mich fest in seine Arme. In knappen, gestammelten Worten hatte ich Daniel berichtet, was sich im Museum zugetragen hatte. Ich wusste nicht mehr, wie ich nach Hause gekommen war, nachdem der Wachmann mich vor die Tür gesetzt hatte. Die ganze Fahrt über waren mir die Tränen über die Wangen gelaufen und hatten mir die Sicht verschleiert. Wie in Trance hatte ich den Wagen durch die abendlichen Straßen von London gelenkt, hatte ihn dann in der Lime Street abgestellt und war mit schweren Schritten die vielen Stufen bis zur Atelierwohnung hinaufgestiegen, wo ich mit Daniel wohnte.

»Und du bist dir wirklich sicher, dass Professor Sloane sich die Sache mit der Kündigung nicht noch einmal überlegen wird?«, fragte Daniel einfühlsam.

Ich schüttelte den Kopf. »Er ist von einer bösen Macht besessen und hatte nur auf eine Gelegenheit gelauert, mich aus dem Museum zu entfernen.«

Daniel seufzte. »Verdammt!«, presste er dann hilflos hervor und strich mir zärtlich durch das Haar. »Als du nicht nach Hause kamst, befürchtete ich schon, dass du wieder in irgendeine mysteriöse Geschichte verstrickt worden bist. Doch dass du deinen Job verlieren würdest, damit hätte ich nicht gerechnet.«

Ich schmiegte mich an Daniels breite Brust und ließ meinen Tränen freien Lauf. Von allen schlimmen Momenten, die ich in meinem Leben bisher durchmachen musste, war dieser der schrecklichste. Ich hatte meinen Job als Archäologin und Amulettforscherin verloren und würde wahrscheinlich auch in keinem anderen Museum mehr eine Anstellung finden. Die Sache mit dem Fehlalarm hatte meine berufliche Karriere beendet. Und das nur, weil ich Professor Sloane hatte helfen wollen.

Daniel führte mich zu der Couch und half mir dann aus der Jacke. Schluchzend und mit den Nerven völlig am Ende, ließ ich mich in die Kissen fallen und weinte. Es kam mir vor, als würde das Ende der Welt unmittelbar bevorstehen. Zärtlich berührte Daniel mich an der Schulter. Er neigte sich vor und küsste mir die Tränen von der Wange.

»Du darfst jetzt nicht aufgeben, Brenda«, flüsterte er mit seiner wohlklingenden männlichen Stimme, die mir unwillkürlich einen wohligen Schauer über den Rücken trieb. »Es geht bei dieser Sache um mehr als nur um deinen Job. Die magischen Amulette sind aus dem Safe verschwunden und üben einen unheilvollen Einfluss auf den Professor aus. Es geschehen seltsame Dinge, und es wurden sogar schon Leute verletzt. Da willst du doch nicht etwa tatenlos zusehen?«

Ich hob mein Gesicht aus dem Kissen und sah Daniel an.

»Versuchst du etwa, mich wieder aufzubauen?«, fragte ich und spürte, dass es mir tatsächlich schon wieder ein bisschen besser ging. Daniel hatte recht. Ich durfte mich nicht in meinen Schmerz ergeben. Wenn niemand dem Professor Einhalt gebot, würde sich die Lage im Museum zuspitzen und unschuldige Menschen zu Schaden kommen.

Daniel grinste spitzbübisch. »Du bist nicht der Typ, der sich einfach in sein Schicksal ergibt, Brenda. Niemand weiß das besser als ich.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.