Das magische Amulett #100: Der unheimliche Lord (German Edition) by Jan Gardemann

Das magische Amulett #100: Der unheimliche Lord (German Edition) by Jan Gardemann

Autor:Jan Gardemann [Gardemann, Jan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Uksak E-Books
veröffentlicht: 2017-02-11T23:00:00+00:00


13

Als mich am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen weckten, fühlte ich mich wie gerädert. Ich fror erbärmlich und sehnte mich nach einer warmen Dusche.

Doch darauf würde ich wohl vorerst verzichten müssen.

Daniel hatte nachts über Handy bei mir angerufen. Er war nicht sonderlich erstaunt darüber gewesen, als ich ihm berichtete, dass ich Fox House doch noch einen Besuch abgestattet hatte. Natürlich war er sehr besorgt, als er erfuhr, was sich dort zugetragen hatte, und ich hatte meinem geliebten Mann hoch und heilig versprechen müssen, vorsichtig zu sein und die Polizei einzuschalten, wenn es nötig wäre.

Ich war mir allerdings sicher, dass es nichts bringen würde, wenn ich jetzt nach Maidstone zur Polizeiwache fahren und den Beamten dort erzählen würde, dass Erik Leasson versucht hatte, mich zu erschießen.

Man würde versuchen, Erik in Gewahrsam zu nehmen. Sicher würde Erik es nicht einfach so geschehen lassen, dass man ihm Handschellen anlegte. Es könnte zu einer Katastrophe kommen.

Mein Entschluss stand daher fest! Ich würde zusammen mit Jeane nach Fox House fahren und versuchen, das dunkle Geheimnis zu lüften, das wie ein Fluch über dem Landhaus lastete.

Jeane schlummerte noch tief und fest. Sie hatte sich in die Wolldecke eingemummelt und wachte auch nicht auf, als ich den Motor startete.

Langsam dümpelte der Wagen den Waldpfad entlang. Auf der Landstraße, die ich wenig später erreicht hatte, war nichts los. Es war Wochenende. Der Pendlerverkehr der Berufstätigen, die nach London zu ihren Arbeitsstellen fuhren, würde erst am nächsten Tag wieder einsetzen.

Es war ein wenig unheimlich auf dieser verlassenen Landstraße dorthin zu fahren. Der Anblick eines Autos und von Menschen hätte meine Stimmung sicherlich gehoben. Statt dessen nahm das beklemmende Gefühl, das mich seit dem Erwachen fest im Griff hatte, nur noch zu, als das von Efeuranken halb verdeckte Schild am Fahrbahnrand auftauchte.

Ich umfasste das Lenkrad fest mit beiden Händen und scherte in den düsteren Hohlweg ein. Das Tageslicht hatte noch keinen Zugang in diesen unheimlichen Waldtunnel gefunden. Es war stockdunkel unter dem dicken Dach aus Zweigen, vertrocknetem Laub und verfilztem Geäst. Ich schaltete die Scheinwerfer ein und spähte angestrengt nach vorn.

Von dem Schunkeln und Stoßen wurde Jeane schließlich wach. Blinzelnd befreite sie sich aus ihrer Wolldeckenlarve und richtete sich auf.

»Wie hast du geschlafen?«, erkundigte ich mich und strich dem Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Gut«, behauptete sie lächelnd. »Ich brauchte ja nicht zu befürchten, dass der Mann mit der Maske plötzlich in meinem Zimmer auftaucht. Ich habe mich in Ihrem Wagen sicher und geborgen gefühlt.«

Ich grinste. »Dann ist ja wenigstens einer von uns ausgeruht«, sagte ich ironisch. »Was meinst du, wird dein Vater gleich wieder durchdrehen, wenn er mich sieht?«

Jeane zuckte mit den Schultern. »Am Tag benehmen sie sich eigentlich nicht ganz so schlimm wie in der Nacht«, erklärte sie beklommen.

»Dann stehen die Chancen ja nicht schlecht, dass ich diesen Tag überleben werde«, scherzte ich.

Jeane machte ein betrübtes Gesicht. »Ich schäme mich für das, was mein Vater Ihnen angetan hat. Aber bestimmt wollte er es gar nicht. Es ist dieser unheimliche Kerl mit der Eisenmaske, der meine Eltern so sehr durcheinanderbringt.



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