Das Haus in der Nebelgasse by Goga Susanne
Autor:Goga, Susanne [Goga, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Diana TB
veröffentlicht: 2016-11-10T15:05:33+00:00
20
Matildas Herz klopfte, als sie die Rosebery Avenue entlangging. Ein Abendessen mit einem Mann, den sie kaum kannte, in einer Gegend, die von italienischen Einwanderern bewohnt wurde, war auch für sie nicht ganz alltäglich. Sie schaute sich um, doch niemand schien von ihr Notiz zu nehmen.
Der Professor stand auf und breitete die Arme aus, als sie das Restaurant betrat. Dann senkte er den Kopf. »Schuldig in allen Punkten der Anklage.«
Mit dieser entwaffnenden Geste hatte Matilda nicht gerechnet. Sie lächelte und streckte dem Professor die Hand entgegen. »Und ich verkünde jetzt das Urteil?«
Er schaute sich flüchtig um. »Vielleicht sollten Sie das Beil erst herausholen, wenn wir wieder drauÃen sind. Es könnte den anderen Gästen den Appetit verderben.«
In diesem Augenblick trat ein Kellner zu ihnen und nahm ihr den Mantel ab. »Darf ich Sie an Ihren Tisch führen, signora e signor?«
Das Ristorante Roma lag in der Rosebery Avenue unweit des Sadlerâs Wells Theatre. Professor Fleming hatte höflich angeboten, sie von der Untergrundbahn abzuholen, und Matilda hatte ebenso höflich abgelehnt.
Der Raum war einfach eingerichtet â italienische Eichenmöbel, rot-weià karierte Decken auf den Tischen, das Muster wiederholte sich bei den Stuhlkissen. An den Wänden hingen Ansichten von Neapel und Florenz, dazu signierte Fotografien kostümierter Opernsängerinnen. Die Kerzen auf den Tischen lieÃen das Restaurant anheimelnd wirken, und der überwältigende Duft von Gewürzen, Käse und gebratenem Fleisch machte Matilda hungrig.
Der Kellner rückte ihr den Stuhl zurecht, zündete die Kerze auf dem Tisch an und reichte ihnen die Karte.
»Trinken Sie Rotwein?«, fragte der Professor.
»Danke, gern.«
Er bestellte eine Flasche Wein und Wasser dazu. »Kennen Sie die italienische Küche? Falls nicht, fragen Sie mich einfach.«
Sie entschieden sich für antipasti misti, gnocchi con burro e salvia für Matilda und coda di rospo alla saltimbocca für den Professor.
»Ich habe einige Restaurants ausprobiert und nirgendwo besser italienisch gegessen.« Er hob sein Glas, um mit ihr anzustoÃen. »Auf die bisherigen Erfolge und die, die noch kommen werden.«
Als er getrunken hatte, räusperte er sich. »Um auf das Telegramm zurückzukommen â ich bedauere sehr, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe. Ich wollte Ihnen unnötige Mühen ersparen, aber es war unbedacht, an die Schule zu schreiben. Ich hoffe, Sie nehmen die Entschuldigung an.«
Sie musste erneut lächeln. »Natürlich tue ich das. Es ist glimpflich abgegangen. Ich hatte nur Sorge, weil ich schon öfter unangenehm aufgefallen bin. Aber lassen Sie uns nicht mehr darüber reden.«
»Haben Sie schon etwas wegen Easterbrook unternommen?« Er beugte sich gespannt vor.
Matilda berichtete von dem Gespräch mit dem Anwalt.
»Sie haben einen falschen Namen angegeben? Das ist ja wie in einem Detektivroman.«
»Oder wie bei Adela Mornington«, sagte sie lachend. »Jedenfalls hat der ältere Mr. Easterbrook kategorisch erklärt, dass sie keine Vormundschaften übernehmen. Daher vermute ich, dass die Easterbrooks privat mit den Ancrofts bekannt waren.«
In diesem Augenblick wurden ihre Vorspeisen serviert. Als der Kellner gegangen war, sagte Fleming rasch: »Die Frage kann ich beantworten, bevor wir uns über die Köstlichkeiten hermachen.« Er berichtete kurz von Mr. Losey, dem Architekten. »Ich vermute, Easterbrook hat Ancroft geschäftlich vertreten. Da lag es nahe, ihm die Vormundschaft zu übertragen, falls es keine engeren Verwandten gab.
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