Connaisseur. Der zwölfte Fall für Bruno, Chef de police by Martin Walker

Connaisseur. Der zwölfte Fall für Bruno, Chef de police by Martin Walker

Autor:Martin Walker [Walker, Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783257610154
Herausgeber: Diogenes


19

Als Bruno das Büro des Bürgermeisters verließ, sah er, dass Claire ins Vorzimmer zurückgekehrt war, in der Nähe der Tür stand und mit einer Hand im Aktenschrank etwas zu suchen schien. In dieser Pose lauschte sie meist. Er drückte auf seinem Handy die grüne Taste und nahm den Anruf entgegen.

»Yacov, danke, dass Sie zurückrufen. Ich hatte soeben ein Gespräch mit einer ziemlich frechen Frau namens Madame de Breille von Hexagon, die behauptet, Sie zu kennen. Ist das so?«

»Mit frech meinen Sie wohl kämpferisch, nicht wahr? Ja, wir arbeiten oft mit Hexagon, wenn es um Kaufprüfungen geht. Sie ist der Dynamo ihrer Firma. Angefangen hat sie bei der Steuerfahndung, dann war sie Mitglied einer Projektgruppe beim Finanzministerium, die sich unter anderem mit dem Kollaps der Crédit Lyonnais und der Adidas-Affäre um Bernard Tapie befasst hat. Sie wurde von Hexagon angeworben, als man das Pariser Büro eröffnet hat.«

»Sie sagt, sie vertrete Abraham Muller.«

»Er ist der Chef von Muller Investment Trust. Wir haben eine Menge Arbeit mit seinen Finanzdeals in Europa und Israel. Madame de Breille hatte mir vom Tod seiner Tochter berichtet, und weil sie weiß, dass ich im Périgord gewesen bin, bat sie mich, ihr ein paar Ansprechpartner zu nennen. Ich habe Ihren Namen genannt. Gab’s ein Problem?«

»Nein, ich wollte mich nur vergewissern. Wie geht’s Ihrem Arm?«

»Ich bin immer noch in Physiotherapie und mache Fortschritte. Aber so ganz wird er nicht mehr heilen. Die Kugel hat großen Schaden angerichtet. Wir sehen uns im Sommer, wenn ich eine Gruppe Pfadfinder ins Camp bringe.«

»Ich freue mich drauf. Wissen Sie, dass auch Amélie kommt? Ich habe ein paar Konzerte für sie organisiert.«

»Toll. Leider sehen wir uns in letzter Zeit nicht mehr so häufig. Wir sind noch Freunde, aber kein Paar mehr. Wahrscheinlich habe ich zu lange im Krankenhaus gelegen. C’est la vie.«

Bruno seufzte lautlos und dachte, wie schwierig es doch für Männer war, über Liebesbeziehungen und Gefühle zu reden, es sei denn, sie saßen einander gegenüber und tranken. Er versuchte, das Thema zu wechseln.

»Übrigens, würden Sie Ihre Physiotherapeutin bitte bei Gelegenheit fragen, ob sie jemanden kennt, der einen Rollstuhlfahrer durch Paris schieben und ihm die Stadt zeigen könnte?«

»Na klar. Klicken Sie sich mal durch Parisinfo.com. Da finden Sie bestimmt auch Hilfe.«

Zehn Minuten später gab Bruno de Bourdeille den Namen und die Telefonnummer einer jungen Frau durch, die als Fremdenführerin ausgebildet und darauf spezialisiert war, Behinderte durch Paris zu begleiten. Sie hatte mehrere Stadttouren zu bieten, die bequem in einem Rollstuhl zu absolvieren waren, und konnte tageweise gebucht werden.

»Sie holt ihre Kunden mit einem geeigneten Fahrzeug am Bahnhof Montparnasse ab, reserviert für sie ein Hotel und Restaurants mit Rollstuhlzugang und bucht Tickets für Oper und Theater«, erklärte Bruno. »Klingt doch perfekt, oder?«

»Das ist sehr freundlich von Ihnen, Bruno. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Die Sache reizt mich sehr. Ich werde diese Frau noch heute anrufen. Es wäre mir allerdings lieb, wenn der Bürgermeister ein Treffen mit Anwälten und Ärzten anberaumen könnte, bevor ich fahre.«

»Verstehe. Der Bürgermeister kümmert sich bereits darum.«

»Noch etwas. Ich



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