Bud Spencer · Kleine Anekdoten aus dem Leben eines großen Schauspielers by Spöcker Christoph

Autor:Spöcker, Christoph [Spöcker, Christoph]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Biographie & Autobiographie
ISBN: 9783868839289
Herausgeber: Riva Verlag
veröffentlicht: 2016-07-11T00:00:00+00:00

Zwei bärenstarke Mariachi

Es ist das Jahr 1983. Bud Spencer und Terence Hill befinden sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Vor allem in Deutschland sind sie die Shootingstars schlechthin. Entertainer wollen sie um jeden Preis in ihrer Show, Journalisten stehen Schlange für ein Interview. Dabei sind die beiden dann auch sehr auskunftsfreudig. Terence Hill spricht mit den Leuten vom Fernsehen sogar erstaunlich gutes Deutsch. So zum Beispiel auch mit dem damaligen Moderator von »Wetten, dass ..?« – Frank Elstner.

Das Duo hat mit Zwei bärenstarke Typen gerade einen neuen Film in die Kinos gebracht. Zu Beginn der Sendung geht es dann erst einmal um Terence Hills wunderbare Deutschkenntnisse, und der Zuschauer erfährt, dass Hill eine deutsche Mutter hat. Damit kann Bud Spencer leider nicht aufwarten. Ein bisschen Deutsch ist zwar noch aus Kindheitstagen hängen geblieben, aber er wechselt bald ins Italienische über.

Richtig interessant wird es, als Frank Elstner den ersten Wettkandidaten ins Studio bittet. Damals ist es in der Sendung noch üblich, dass alle Gäste gleich zu Beginn vorgestellt werden und auch bei allen Wetten mittippen dürfen. So sitzen neben Bud Spencer und Terence Hill auch noch Maria Schell, Günther Pfitzmann und Peter Weck auf Frank Elstners Sofa.

Der erste Kandidat heißt Hans-Peter Hellmüller und kommt aus der Schweiz. In drei Minuten will er den »Hau den Lukas« 50 Mal bis an die Spitze schlagen. Bud Spencer und Terence Hill stehen auch gleich als Paten für diese Wette zur Verfügung. Allerdings können sie sich zunächst nicht so recht einigen, ob Hellmüller es nun schafft oder nicht. Dafür bietet Terence Hill aber einen fabelhaften Wetteinsatz an – allerdings ohne seinen Partner vorher davon in Kenntnis zu setzen. Bud Spencer staunt nicht schlecht, als Hill für den Fall, dass sie falsch liegen, einen Mariachi-Auftritt mit Sombrero und Gitarre vorschlägt. Schließlich zeigt er sich aber leicht zähneknirschend mit dem Einsatz einverstanden.

Als die Wette dann beginnt, dauert es nicht lange, bis Hellmüller die 50 gelungenen Schläge erreicht. Schade nur, dass Spencer und Hill ihm das auch zugetraut haben. Es wäre doch zu schön gewesen, den beiden zuzusehen, wie sie mit großem Sombrero ein mexikanisches Ständchen zum Besten geben. Das denkt wohl auch Schauspielerkollegin Maria Schell. Zwar weiß sie, dass die Sendezeit schon überschritten ist, fragt aber am Ende der Sendung noch ganz charmant: »Können die nicht trotzdem singen?«

Zuerst muss aber noch der Wettkönig gekürt werden. Es ist keine allzu große Überraschung, dass der Schweizer Hellmüller den Sieg davonträgt. Mit Bud Spencer und Terence Hill im Rücken ist verlieren eben fast unmöglich. Dann ist die Sendung auch schon vorbei. Eigentlich. Denn zwei passende Sombreros, eine Gitarre und ein paar Rasseln sind schnell gefunden, und so können die beiden zum krönenden Abschluss unter lautem Gelächter noch ein Liedchen zum Besten geben. Eine musikalische Meisterleistung ist es nicht gerade, dafür aber umso unterhaltsamer.

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