Borderlands by McGilloway B

Borderlands by McGilloway B

Autor:McGilloway, B [Brian McGilloway]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman
ISBN: 978-3-8321-8669-2


9

Donnerstag, 26. Dezember

Der Tag begann mit einem spektakulären blauen Himmel und einem Sonnenaufgang, der hinter unserem Haus förmlich explodierte. Ich war nicht mehr schlafen gegangen, sondern hatte die ganze Nacht Wache gehalten, bis der Himmel sich grau färbte und die Pfützen, die vom Regen des Vorabends zurückgeblieben waren, gefroren und in den ersten Strahlen der Morgensonne glitzerten. Es wehte kein Wind, es herrschte nur ein schneidender Frost. Das Gras knirschte unter den Füßen, es würde noch bis zum Nachmittag steif gefroren sein. Ich sagte mir, es sei ein neuer Tag, und versuchte, den nächtlichen Besucher aus meinen Gedanken zu verbannen.

Um viertel nach sieben goss ich warmes Wasser über die Autofenster, um sie abzutauen, dann ließ ich den Motor laufen, während ich meine Aufzeichnungen für die Besprechung mit Williams und Costello holte. Als ich zurück zum Auto kam, war das Wasser auf der Windschutzscheibe zu Eis geworden. Im Wagen schlug mein Atem sich an den Innenseiten der Scheiben nieder und gefror. Ich saß da, ließ den Motor warmlaufen und rauchte eine Zigarette. Die Einzelheiten des Falls hatten die ganze Nacht in meinem Kopf gearbeitet. Nachdem ich tags zuvor sämtliche Beweise gesammelt hatte, um zu belegen, dass Whitey McKelvey Angela Cashell getötet hatte, musste ich nun beweisen, dass er es nicht getan hatte.

Ich erreichte die Polizeiwache zwanzig Minuten zu früh, doch Costello war bereits dort, und Williams kam kurz nach mir. Um kurz vor acht fuhr draußen ein blauer Transporter vor. Wenige Minuten später bog ein kleinerer weißer Transporter mit einer Radioantenne auf dem Dach um die Kurve in der Straße und schlitterte gegen die Betonpfosten vor der Eingangstür.

Eine junge Frau in einer dicken Schaffelljacke, Handschuhen und Schal tastete sich vorsichtig den Gehweg entlang und ging zum Empfang. Wir hörten, wie sie sich als Nachrichtenkorrespondentin für Radio 108 FM, einen unabhängigen Lokalsender, vorstellte. Ich hatte sie ein, zwei Mal in den Nachrichten gehört, allerdings war sie viel jünger, als ihre Stimme vermuten ließ. Sie wollte wissen, ob wir etwas zu William McKelveys Tod im Polizeigewahrsam oder zu den Überfällen der vergangenen Nacht auf das Vieh durch die »Wildkatze von Lifford« sagen wollten.

Ich schlenderte zum Empfang und hörte zu. Mark Anderson hatte sich am Morgen mit dem Sender in Verbindung gesetzt und behauptet, eines seiner Schafe sei letzte Nacht angefallen worden. Sämtliche Eingeweide seien aus dem Kadaver herausgerissen worden. Anderson hatte der Rezeptionistin bei 108 FM erzählt, er habe die Gardai zwei Mal um Hilfe gebeten, doch beide Male sei nichts geschehen.

Ich hoffte, weitere Einzelheiten zu erfahren, doch Costello schnitt die Diskussion ab, indem er der jungen Dame sagte, er werde später eine Erklärung abgeben, und bis dahin gäbe es keinen Kommentar.

Unsere Besprechung war kurz. Zunächst informierte Costello uns darüber, dass die Ballistik die Waffe, mit der Terry Boyle ermordet worden war, identifiziert habe. Offenbar war die Waffe rund ein Jahr zuvor bei einem Raubüberfall auf eine Tankstelle in Bundoran eingesetzt worden.

Dann lenkte Costello unsere Aufmerksamkeit auf Angela Cashell und die Folgen von McKelveys Tod. Er hatte beschlossen, einstweilen bei McKelvey als unserem Mörder zu bleiben, während wir sämtliche Hintergrundinformationen nochmals überprüften.



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