blueprint blaupause by Charlotte Kerner

blueprint blaupause by Charlotte Kerner

Autor:Charlotte Kerner
Die sprache: eng
Format: epub
veröffentlicht: 2005-06-09T20:06:32+00:00


Mütter- und Väterdämmerung ein. Ich wollte dich stürzen, Iris! Kristian hatte ich nicht erobern können und die bunten Kleider störten dich schon lange nicht mehr. Mit deinen eigenen Mitteln musste ich dich vernichtend schlagen und die bessere Pianistin werden. Doch in deinem Allmächtigkeitswahn dachtest du, ich würde alles nur für dich tun.

Iris Sellin hatte eine neue Komposition fertig. "Echoes II" sollte bei Siris erstem großen Soloabend uraufgeführt werden. Die Interpretin würde auch mehrere Trommeln und Klangbäume bedienen, die um den Flügel gruppiert waren, und am Schluss auf einem Spielzeugklavier spielen. "Als ironischer Kommentar ist das gedacht", erklärte Iris. "Lächerlich!" Siri fühlte sich verspot-tet. "Soll ich das vielleicht sein, dieses Kinderklavier? Also, dieses Stück spiel ich sicher nicht."

Zum ersten Mal stritten sie heftig über eine von Iris' Kompositionen. "Komm wieder zu dir", sagte Iris, als Siri sich weigerte, auch nur einen Ton von "Echoes II" zu spielen, und drohte, das Konzert platzen zu lassen. "Wie kann ich zu mir kommen, wenn ich nie bei mir war?", spottete Siri.

Wie sie diesen besserwisserischen Ton hasste! "Aber Siri, was soll denn das? Es gibt keinen Grund, sich so anzustellen. Bist du vielleicht nervös, weil dir die Zeit zum Proben zu kurz erscheint? Keine Angst, mein Kind, wir haben noch drei Monate Zeit, um das Konzert vorzuberei-ten." "Verdammt, ich bin fünfzehn und schon lange kein Kind mehr. Frag doch Kristian!" Siri war darauf aus, Iris zu verletzen. "Was meinst du damit?" Iris war auf der Hut. "Frag ihn doch selbst."

"Aber er ist doch gar nicht in Lübeck." "Seit letzten Monat ist er wieder hier. Hat er dich denn nicht angerufen?" Siri tat ganz überrascht. "Woher weißt du denn, dass er zurück ist?"

Misstrauisch beobachtete Iris ihre Tochter. Als sie Siris zuckende linke Augenbraue sah, wusste Iris, dass Siri ihr etwas verschwieg. "Hast du mit ihm geschlafen?" Kaum hatte Iris die Worte gesprochen, erschrak sie über diese Frage und ihre Eifersucht. "Darauf muss ich dir nicht antwor-ten." Siris schnippische Antwort reizte Iris. "Du kleines Miststück!”, zischte sie. "Er ist doppelt so alt wie du." “Als ob das eine Rolle spielte. Er ist auch zehn Jahre jünger als du. Du kannst ihn übrigens gerne zurückhaben, so gut ist er im Bett nun auch wieder nicht. Oder sollen wir ihn uns nicht teilen? Vielleicht macht ihn das mehr an als eine allein. Eine Woche ist Duich an der Reihe und dann eine Woche Ichdu." “Du kleines Monster!" Iris gab ihrer Tochter eine schallende Ohrfeige und erschrak erneut. Genau wie ihre Mutter hatte sie nun reagiert. “Dann bist du aber die Monstermutter!” sagte Siri verächtlich, stand auf und ging aus dem Musikzimmer. Als die Tür zuschlug, weinte Iris aus Wut, weil sie wegen eines Mannes die Beherrschung verloren hatte. Er durfte nicht zwischen sie und Siri treten. Nichts würde sie trennen und schon gar nicht eine dumme Schwärmerei. Aber sie würde Siri jetzt trotzdem nicht nachgehen. Sie war schließlich Taiwo und Siri nur Kehinde. Und die würde schon wieder zur Besinnung kommen, immerhin arbeitete Siri wie verrückt auf das Konzert hin.



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