Bienzle und das ewige Kind by Huby Felix
Autor:Huby, Felix [Huby, Felix]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
»Was war denn da los heute Nacht?«, empfing ihn Günter Gächter.
»Hat’s der Schober net erzählt?«
»Nur dass bei Janicek eingebrochen worden ist. Und dass du den Einbrecher wahrscheinlich vertrieben hast, bevor er etwas stehlen konnte.«
»Die Frage ist ja, ob’s da überhaupt etwas zu holen gab.«
»Schwer zu sagen. Immerhin hinterlässt Janicek seinem Sohn gut und gern fünf Millionen Euro.«
»Was?«, fragte Bienzle perplex. »Wer sagt das?«
»Eine Dame bei der Bank, die mich ausgesprochen schätzt.«
»So was gibt’s?« Bienzle ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
»Ja, so was gibt’s!« Gächter startete den Motor und fuhr los.
Als er in die Heilbronner Straße einbog, sagte er: »Rate mal, wer mich gestern Abend ganz spät noch angerufen hat.«
»Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen?«
»Frau Sommer.«
»Aha? Und wer ist Frau Sommer?«
»Ach so, ja, du kannst dir ja keine Namen merken. Angelina Sommer!«
»Angelina. Angelina, kommt mir irgendwie bekannt vor.«
»Meine Exfreundin!«
»Ach so, die! — Ja und?«
»Sie will sich mit mir treffen. Ist das nicht komisch?«
»Was soll jetzt daran komisch sein?«
»Na ja, gestern haben wir zwei noch über sie gesprochen, und du hast gesagt, vielleicht sei da das letzte Wort noch nicht gesprochen.«
Bienzle nickte. »Und du hast g’sagt, von dir nicht. Von ihr aber schon. Stimmt das denn nimmer?«
»Ich weiß nicht. Wir wollen uns ganz bald mal treffen und noch mal drüber reden.« Gächter sah zu Bienzle hinüber. »Ich hab echt gedacht, da hast du deine Finger mit im Spiel gehabt!«
»Ich? Wie käm ich denn dazu?«
Die weiße Stadtvilla in Stuttgarts schönster Halbhöhenlage am Killesberg lag im Schutz einer hohen Mauer.
»Dass man mit dem Gehalt einer einfachen Sekretärin hier eine Wohnung bezahlen kann...«, sagte Bienzle.
»Muss sie nicht können. Die Wohnung gehört Joseph Janicek. Und wenn sie clever war, gehört sie bald ihr.«
»Woher weißt du das? Auch von der Dame bei der Bank?«
Gächter schmunzelte und drückte auf die Klingel. »Ja, bitte«, ertönte kurz darauf eine weibliche Stimme aus der gut versteckten Gegensprechanlage, die zudem mit einer kaum erkennbaren Videokamera ausgerüstet war.
»Sie sehen uns ja sicher, Frau Mechtel«, sagte Bienzle. »Der neben mir ist mein Kollege Gächter. Wir haben noch ein paar Fragen an Sie.« Ein leises Surren ertönte. Das schmiedeeiserne Gittertor ließ sich aufdrücken.
Der Aufgang zur Haustür führte durch einen gepflegten Steingarten und konnte durchaus als herrschaftlich bezeichnet werden. Die breiten Stufen schimmerten weiß, als ob sie aus Marmor wären. Frau Mechtel erschien in einem seidenen grünen Hausanzug. Wenn Bienzle ein geschulteres Auge gehabt hätte, wäre ihm möglicherweise aufgefallen, dass es das Grün ihrer Augen war.
Milena Mechtel führte die beiden Polizeibeamten in einen großen, hellen Raum, der mit wenigen, aber sehr teuren Möbeln eingerichtet war: einer eleganten Sitzgruppe um einen flachen Tisch, dessen Platte aus Granit bestand, einem quadratischen Esstisch mit vier Freischwingern aus Marcel Breuers Kollektion und einem weißen Bücherregal. Durch ein Fenster, das fast eine ganze Wand ausfüllte, hatte man einen schönen Blick über die Stadt bis hinüber zur Villa Reitzenstein, in welcher der Ministerpräsident residierte, und zum Fernsehturm.
Die dem Fenster gegenüberliegende Wand wurde dominiert von einem riesigen Wandgemälde von Prag. Bienzle blieb vor dem Bild stehen. »Ein Canaletto, stimmt’s?«
»Ich glaube, ja«, sagte Milena Mechtel unsicher.
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