Beutegier - Roman by Jack Ketchum Tim Juergens Joannis Stefanidis

Beutegier - Roman by Jack Ketchum Tim Juergens Joannis Stefanidis

Autor:Jack Ketchum Tim Juergens Joannis Stefanidis
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2010-04-03T22:00:00+00:00


22.05 Uhr

Sie blitzten den Mercedes bei knapp siebzig Meilen die Stunde. Niemand hatte Lust, sich wegen eines Strafzettels so viel Mühe zu machen, andererseits gab es auf der Route 6 jede Menge Haarnadelkurven, sodass sie den Wagen entweder anhalten mussten oder zuschauen würden, wie dieser Witzbold sich irgendwo weiter oben umbrachte. Außerdem trudelte er über die gesamte Stra ßenbreite, schlingerte wie ein verwundeter Bussard.

Als sie hinter dem geschlossenen dunklen Mini-Mall, wo einst Harmons Gemischtwarenladen gewesen war, auf ebeneres Terrain gelangten, schaltete Harrison das Blinklicht und die Sirene ein, und sie ließen den Mercedes rechts heranfahren.

Der Wagen kam so abrupt zum Stehen, dass sie ihm beinahe hinten aufgefahren wären.

Dann stieg der Fahrer aus.

In dem Moment spürte Peters, wie ihm die Eingeweide gefroren. Auf diese Weise wurden ständig Cops umgebracht, die wie Enten in ihren Streifenwagen saßen, während sie jemand durch die Windschutzscheibe hindurch abknallte. Reflexartig duckte er sich auf der Rückbank und griff nach der.38er. Harrison und Manetti hingegen stießen die Türen auf, stiegen aus und richteten die Waffe auf den Mann. Dabei benutzten sie die Türen als Deckung. Genauso hätte Peters es auch getan, wenn er nicht zu alt, zu langsam und zu fett gewesen wäre.

»Stehen bleiben!«, sagte Manetti und nur wer seine zuckende Wange sehen konnte, wusste, dass er eine Heidenangst hatte.

»Umdrehen und beide Hände aufs Wagendach. Los! Los!«

Der Mann starrte sie nur an.

Es folgte ein Moment intensiver Anspannung.

Manetti wiederholte seine Anweisungen.

Für ein, zwei Sekunden sah der Kerl verwirrt aus, dann wandte er sich um und tat, was Manetti ihm befohlen hatte.

Der Mann trug einen guten Anzug, sah aber verdammt schlecht aus. Blut aus einer klaffenden Stirnwunde klebte ihm im Gesicht und besudelte sein Oberhemd. Von Kopf bis Fuß bedeckte ihn eine Art Pulver. Als Peters näher an ihn herantrat, sah er auch das Blut an den Händen.

Blut an den Händen war nicht das, was man bei einer Geschwindigkeitsübertretung erwartete.

Es verhieß nichts Gutes.

Manetti hielt die Waffe auf den Mann gerichtet, während Harrison ihn abklopfte.

Sie sahen jetzt, worum es sich bei dem Pulver handelte. Der Mercedes besaß nur noch rudimentär eine Windschutzscheibe.

»Würden Sie mir bitte erklären, was passiert ist, Sir?«, fragte Manetti, aber der Kerl brabbelte nur wirres Zeug.

Es dauerte einige Sekunden, bis sie verstanden, was er da von sich gab, doch von da an war der Mann sehr interessant für sie.

Peters hatte den Notfall-Whisky von Zuhause geholt, aber noch nichts davon getrunken. Jetzt war er froh darüber.

»Moment mal«, sagte Manetti. »Sie reden von Kindern? Kindern und was? Einer Frau?«

»Irgendeine riesengroße Frau, ja! Sie hat mir die ganze Windschutzscheibe rausgeschlagen!« Er deutete auf den Mercedes. »Außerdem war noch ein Mann mit einer Axt dabei. Keine Ahnung, wie viele es sind. Die sind über mich hergefallen. Und ich schwöre Ihnen, die Hälfte lief nackt herum und …«

»Aus welchem Grund waren Sie dort, Sir?«

»Um meine Frau zu besuchen.«

»Ihre Frau war dort? Sie können sich umdrehen. Ist okay, schon in Ordnung.«

Der Mann wandte sich um. Er war kreidebleich.

»Ich habe sie nicht zu Gesicht bekommen«, sagte er. »Sie ließen mich nicht mal aus dem Wagen aussteigen.



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