Balmore, Cedric by Wer stirbt schon gern in Las Vegas

Balmore, Cedric by Wer stirbt schon gern in Las Vegas

Autor:Wer stirbt schon gern in Las Vegas
Format: epub
veröffentlicht: 2017-08-22T16:00:00+00:00


19

Das Neonlicht flackerte, und der letzte Buchstabe der Leuchtreklame erlosch. Es war nach Mitternacht, und der Verkehr in der Sutter Street, eine Einbahnstraße, nahm merklich ab. Sid freute sich gerade, einen guten Parkplatz gefunden zu haben, als der Polizist ihm bedeutete, weiterzufahren. Alles Bitten half nichts. Das stieß ihre ganzen Pläne um.

Er parkte fünfzig Meter weiter.

„Sind sie das nicht?“, fragte Doug plötzlich. Er erhob sich etwas, um besser aus dem Rückfenster blicken zu können.

Sid fluchte. Wegen diesem verdammten Bullen hatten sie Lexy verpasst, der soeben das ,Sutter Hotel‘ betrat. Jetzt waren der Polizist und sein Kollege natürlich nicht mehr zu sehen.

„Das ist also danebengegangen“, stellte Sid fest.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Doug verunsichert.

„Wir warten hier. Das hier ist eine Einbahnstraße, sie müssen an uns vorbei. Dann brauchen wir ihnen nur nachzufahren.“

„Das wird nicht leicht sein. Wenn der Coup gelingt, werden sie natürlich aufpassen, ob nicht jemand hinter ihnen her ist“, gab Doug zu bedenken.

Sid zuckte die Achseln. Eines stand fest: Er hatte keine Lust, Lexy wieder zu verlieren. Irgendwie musste er ihn erwischen. Auf der Straße blieb alles ruhig. Er fragte sich, wie lange ein Mann wie Lexy brauchte, um einen Nachtwächter zu bedrohen, ihm die Schlüssel abzunehmen, den Safe zu öffnen, den Schmuckkoffer an sich zu nehmen und das Hotel zu verlassen?

Er schätzte drei Minuten. Lexy kam mit fast einer Minute weniger aus.

„Da sind sie!“, rief Doug im selben Moment, als Sid Lexy und seinen Komplizen entdeckte. Sie gingen auf ein graues Auto zu, das etwa zwanzig Meter weiter stand.

In diesem Augenblick wurde die Nacht durch das Licht mehrerer Scheinwerfer erhellt. Von überall her tauchten Polizisten auf. Jemand schrie einen Befehl ins Megaphon. Gleich darauf erklang eine Serie von Schüssen.

Sid sah deutlich, wie Lexy zusammenbrach. Er hielt die Waffe in der Hand, aber er hatte kein einziges Mal geschossen, und niemand konnte sagen, ob er sich umgedreht hatte, um zu schießen, oder um die Hände hochzuheben.

Niemand schien sich so recht um seinen Komplizen zu kümmern, der mit sehr hoch erhobenen Händen dastand. Die Scheinwerfer gingen aus, in der Ferne erklang die Sirene eines Krankenwagens.

Sid hatte genug gesehen. Er fuhr los. Doug konnte das Ganze noch immer nicht fassen. Sid sagte aufgeregt: „Sie haben ihn abgeknallt, ohne ihn aufgefordert zu haben, sich zu ergeben. Und was sollte dieser ins Megaphon gebrüllte Befehl? Mein Gott, sie haben ihm nicht einmal die Zeit gelassen zu gehorchen.“

„Hast du was gemerkt?“, fragte Sid schnell.

„Was?“

„Es war alles vorbereitet. Die Polizei wartete auf Lexy. Sie ließen ihn den Koffer holen, um ihn dann anschließend niederzuschießen. Der Große hat ihn absichtlich erschossen. Wir haben einfach kein Glück, was Doug? Jedes Mal, wenn wir jemanden finden, der etwas Licht in unseren Fall bringen könnte, wird der Betreffende umgelegt.“

Sid drückte das Gaspedal durch. „Warum hat er das getan?“, fragte er plötzlich.

Doug schreckte aus seinen Gedanken auf. „Was?“

„Einen legalen Mord begangen. Er hat David Grimes umgebracht. Er hat Hatfield getötet und wahrscheinlich auch John Barry. Und er befreit sich auf ganz geschickte Art und Weise von einem berufsmäßigen Killer wie Lexy.



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