Ballaststoff by Ella Danz

Ballaststoff by Ella Danz

Autor:Ella Danz
Die sprache: deu
Format: mobi, epub, azw3
Tags: Krimis & Thriller
veröffentlicht: 2011-02-03T23:00:00+00:00


»Oh Mann, ich dachte, dat geht nie vorbei«, beschwerte sich Jansen, als sie draußen vor dem Institut im Sonnenlicht standen.

»Und womit toppen wir jetzt dieses Highlight des Tages?«

»Ich stell’ am Behördenhochhaus mein Rad ab, und danach fahren wir zusammen zur Zentrale von Öko & Frisch, wie besprochen.«

»Müsli essen?«

»Witzig, Claus«, erwiderte Angermüller trocken. »Du rufst bitte inzwischen beim Kollegen Niemann an. Der soll mal die Daten von deinem Rockstar und seiner Freundin bei der DASTA abfragen. Und später werden wir uns um die Ernährungsgewohnheiten von Kurt Staroske kümmern. Ich muss jetzt aufs Rad!«

Kurz darauf stieg Angermüller in der Welsbachstraße zu seinem Kollegen in den Dienstwagen und sie schlängelten sich an einigen Straßenbaustellen durch dichten Verkehr über die Moislinger Allee, Buntekuhweg, Padelügger Weg in Richtung Gewerbegebiet Roggenhorst. In einem schicken Neubau, in dessen geschwungenen Formen Angermüller als Vater zweier Waldorfschülerinnen sofort anthroposophische Architekturelemente erkannte, residierte die Firma Öko & Frisch. Der rückwärtige Teil des Gebäudekomplexes schien Lagerräume und Ähnliches zu beherbergen. Laster mit der Aufschrift ›Öko & Frisch‹ waren davor abgestellt. Auf dem Dach gab es Sonnenkollektoren, und eine außergewöhnliche Konstruktion von Jalousien regelte die Lichteinstrahlung vor den vielen Fenstern des Verwaltungsgebäudes. Mit der kleinen Grünanlage drum herum, die aus einer Wiese, ein paar Bäumen und einem kleinen Teich bestand, um den sich ein paar Bänke gruppierten, strahlte das Ganze eine fast erholsame Atmosphäre aus.

»Einen schönen guten Tag! Wie kann ich Ihnen helfen?«

Die junge Dame am Empfangstresen war sehr hübsch und unglaublich freundlich, adrett in eine weiße Bluse mit grünem Kragen gekleidet, auf dem das Firmenlogo angebracht war.

»Kriminalpolizei? Hoffentlich nichts Unangenehmes. Aber ich fürchte, Sie haben leider Pech!«, antwortete sie auf den Wunsch der Beamten, mit ihrem Chef sprechen zu wollen. Sie schaute dabei sehr betroffen und schien unter dieser Auskunft selbst am meisten zu leiden. »Herr Bohm hat vor einer guten halben Stunde das Haus verlassen und mir nicht gesagt, wann er wiederkommt. Das tut mir wirklich sehr leid. Wie können wir das Problem denn lösen?«, fragte sie geknickt.

»Vielleicht sagen Sie uns am besten, wann wir Herrn Bohm sicher hier antreffen können. Dann kommen wir noch mal vorbei, Frau Liebhold«, schlug Angermüller mit einem Blick auf ihr Namensschild vor. Felicitas Liebhold. Nomen est omen, dachte der Kriminalhauptkommissar, manchmal stimmt’s.

»Das würden Sie tun?«, sie strahlte. »Wunderbar, ich schau gleich nach.«

Damit begann sie auf der Tastatur zu klappern, die vor ihr auf dem Tresen lag, und schaute mit großen Augen auf den Bildschirm des Computers.

»Wie passt Ihnen heute Nachmittag um 16 Uhr? Da ist Herr Bohm auf jeden Fall im Hause.«

»Prima. Dann kommen wir um 16 Uhr vorbei. Vielen Dank«, antwortete Angermüller.

»Schön! Dann hat es ja doch noch geklappt«, freute sich die Dame vom Empfang. »Ich wünsche Ihnen weiterhin einen schönen Tag. Und bis später!«

Sie waren gerade an der Eingangstür angelangt, da kam ein alter Landrover auf den Hof gefahren. Ein Mann in weißem Kurzarmhemd und Jeans sprang aus dem beigefarbenen Wagen, der mit Bullenfänger und Sandblechen wüstentauglich ausgerüstet war.

»Meine Herren! Da draußen kommt gerade Herr Bohm!«, rief die junge Frau hinter ihnen her.



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