Alte Helden (German Edition) by Grayson John R

Alte Helden (German Edition) by Grayson John R

Autor:Grayson, John R. [Grayson, John R.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-06-29T22:00:00+00:00


X. Ein harter Kampf

Als Sir Arthur den Turnierplatz betrat, stand Tarwin Butcher bei seinen Knappen und begutachtete die Auswahl an Waffen, die ihm zum Sieg verhelfen sollten.

››Seid Ihr euch sicher, dass Ihr euch dem Kampf stellen wollt?‹‹, erkundigte sich der Barde.

››Ich bin noch nie vor einer Herausforderung davon gelaufen‹‹, antwortete Sir Arthur. Mit einer wankenden Bewegung löste er sich von seinem Begleiter und torkelte dem Schlachtfeld entgegen. Wenn Mick zuvor nur wenig Bedenken um das Wohlergehen des Ritters hatte, so war diese Stimmung nun schlussendlich ins Gegenteil umgeschlagen. Jeder konnte erkennen, dass Sir Arthur, wie ein angetrunkener Soldat über die zertrampelte Oberfläche des Turnierplatzes stolperte. Viele Zuschauer hegten laute Zweifel bei seinem Anblick.

››Sieht ganz so aus, als habe der Ritter von den Sieben einen über den Durst getrunken. Er kann sich ja kaum auf den Beinen halten.‹‹

››Tarwin Butcher wird diesen Kerl mit einem Schlag enthaupten‹‹, rief ein Mann in schlichter Bauernkleidung.

››Aber nur, wenn ihm Ragnar nicht zuvor kommt‹‹, röhrte ein anderer, dessen Statur einen breiten Schatten warf. Auch Mick machte sich ernsthafte Sorgen. Im besten Fall würde der alternde Ritter mit einigen Blessuren davon kommen, was angesichts seiner Gegner aber eher unwahrscheinlich war.

Ein Turnierknappe überreichte Sir Arthur einen Holzschild mit Eisenbeschlägen. Sir Arthur zog sein Schwert und sah angespannt in Richtung seiner Gegner. Weder Tarwin Butcher noch Ragnar hatten bisher von ihm Notiz genommen. Beide waren vollkommen auf sich selbst und den bevorstehenden Kampf fixiert, was sich als Vorteil für den alten Ritter erweisen könnte.

Während der Schlächter die bereitgestellten Waffen inspizierte, stand Ragnar bei seinen Männern und beratschlagte, welche Taktik er verfolgen sollte, um dem Kampf schnellstmöglich ein Ende zu setzen. Der Ritter aus Aldranak wirkte sehr konzentriert, auch wenn er durch sein Auftreten die barbarische Art nicht vollkommen ablegen konnte. Wie man es von den Menschen aus den nördlichen Gefilden kannte, schlugen die Männer sich gegenseitig heftig auf die Schultern, dass ein Ritter der hiesigen Breiten wohl zusammengebrochen wäre. Auch der barsche und laute Umgangston war trotz des Jubels noch gut zu hören.

Einer der Knappen befestigte die Schulterpanzer an Ragnars Rüstung, während ein anderer mit seinem Herrn lautstark über die Waffenwahl diskutierte. Scheinbar war er nicht mit der Wahl des Ritters einverstanden, der sich für eine gewaltige Streitaxt entschieden hatte. Immer wieder deutete der in Lederflicken gekleidete Mann auf einen Streitkolben, der an Größe nicht minder wuchtig als die Axt selbst war.

Sir Arthur kamen Zweifel beim Anblick des Schauspiels. Mit dem Schwert hatte er in der Vergangenheit viele Kämpfe für sich entschieden, doch wäre seine Waffe bei einem Zusammenprall mit der Axt die schlechtere Wahl. Einzig das leichte Gewicht des Schwertes war hier von Vorteil. Ob er den Vorteil auch nutzen konnte, stand auf einem anderen Blatt.

Tarwin Butcher hatte sich noch nicht entschieden. Er schwankte zwischen einem Streitkolben, der zweifelsohne gewaltigen Schaden anrichten konnte, und einem Breitschwert, das ebenfalls eine gewaltige Gefahr in seinen Händen darstellte.

Umgeben von seiner Leibgarde stand König Ulfgar auf einem der Balkone. Mit einer beinahe sanftmütigen Geste rief er die Menge zur Ruhe auf. Kaum hatte sich seine Hand erhoben, verstummten die Reihen.



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