Zwischen Tod und Ewigkeit by Clark Darlton

Zwischen Tod und Ewigkeit by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 243
veröffentlicht: 2014-03-04T00:00:00+00:00


6.

Während des Marsches zu den Pyramiden berichtete Gerald noch einmal kurz. Mark sah fast alle seine Vermutungen bestätigt, soweit sie das nächtliche Unternehmen des Physikers betrafen. Den Zettel am Lagerplatz hatte er allerdings nicht gefunden.

Dann erfuhr er die abenteuerliche Geschichte des Norwegers.

Eine Gruppe von ihnen hatte am Ende eines Fjordes gelebt, die Verbindung zu anderen Sippen weiter im Süden war selten gewesen. Gerettete Bücher hatten eine gewisse Bildungsstufe ermöglicht, aber von der Vergangenheit war nicht viel übriggeblieben. Straßen gab es im Norden Europas so gut wie keine mehr, aber man hatte das Meer. Mit plumpen Segelschiffen gelangte man zu südlicheren Gestaden und traf auch dort auf Überlebende und ihre Nachkommen. Björn versicherte, daß es in seiner Heimat keinen Kannibalismus gab.

Dann las er die Berichte über die anderen, verschollenen Kontinente. Im Westen sollte Amerika liegen, ein gewaltiger Riegel mitten im Ozean. Zusammen mit drei Freunden baute er ein Schiff, und vor mehr als sechs Jahren war er aufgebrochen.

Es war eine lange und anstrengende Reise gewesen, viele Monate verbrachten sie auf dem Meer, bis sie eines Tages Land erblickten.

»Eine unübersehbare Hügellandschaft, dazwischen riesige Stahlgerippe und eingestürzte Hochstraßen. Die Schluchten dazwischen hatten sich mit Schutt und Erde gefüllt. Es muß eine unvorstellbar große Stadt gewesen sein.«

»New York vielleicht«, meinte Mark tonlos.

»Es gab kein Leben in ihr, wenigstens kein menschliches. Wir wurden von Ameisen überfallen, aber auch mordgierige Fluginsekten stürzten sich auf uns. Zwei meiner Begleiter starben schon am ersten Tag. Waffen hatten wir nicht.«

»Warum kehrten Sie nicht um?«

»Es hätte wenig Sinn gehabt, denn wir besaßen keine Lebensmittel mehr. Im Ozean gibt es nicht viel Fische, und Vögel sahen wir auch nur selten. Wie hätten wir sie auch erlegen sollen?«

»Sie gaben nicht auf?«

»Nein, wir wollten Menschen finden. Es mußte Menschen auf diesem gigantischen Kontinent geben. Mein Vater wußte von den Versuchen, die man hier unternommen hatte. Er wiederum hatte es von meinem Großvater gehört, und außerdem gab es Bücher darüber. Ich meine die Kälteexperimente.«

»Es gibt Bücher darüber?« Gerald hielt Björn am Arm fest. »Davon haben Sie mir noch nichts erzählt. Kennen Sie die Bücher?«

»Ich habe viel gelesen, aber das ist nun schon fast sechs Jahre her. Menschen wurden eingefroren, als sich das Ende abzeichnete, aber die Methoden müssen sich geändert haben. Das Problem war, sie alle unter einen Hut zu bringen, damit es beim Weckvorgang nicht zur Katastrophe kam. Aber das alles sollten Sie besser wissen als ich. Sie leben, also fand man die Antwort rechtzeitig.«

»Das ist noch nicht bewiesen.« Mark deutete nach vorn. »Wir haben es bald geschafft.«

Sie fanden alles so vor, wie sie es verlassen hatten. Es dauerte allerdings fast einen ganzen Tag, ehe sie Björn alles erklärt hatten.

Stumm betrachtete er die Schlafenden durch die Guckfenster. Verständnislos untersuchte er die automatische Weckanlage, deren Funktion er noch weniger begriff als die beiden Wissenschaftler. Entsetzt sah er auf die leeren Wannen vor den Kammern, als Mark ihm ihre Bedeutung erläuterte.

Später, beim Essen, erklärte Gerald:

»Die Funkzeichen, die wir gestern auffingen, kommen in der Tat von einer Raumstation, die fast direkt über uns steht und stationär ist.



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