Zwillingsblut - Jennifer: Zwillingsblut by Jennifer;Schreiner

Zwillingsblut - Jennifer: Zwillingsblut by Jennifer;Schreiner

Autor:Jennifer;Schreiner
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Elysion Books
veröffentlicht: 2011-02-07T05:00:00+00:00


19

Es gab kein Zuhause mehr, keinen Ort der Geborgenheit, keine Familie und keine Freunde. Sofia schlug die Augen auf, als die Gedanken kamen und die Erinnerungen.

Umsonst! Sie war umsonst nach London geflogen, nach Paris, hatte sich umsonst in ihrer eigenen Wohnung versteckt in der Hoffnung, dass der Magistrat sie nicht finden würde. Alle konnten sie finden, selbst ein junger Vampir wie Edward – und selbst in Las Vegas. Ihre Gedanken drehten sich einen Moment lang um Edward, bevor sie sie entschlossen bei Seite schob. Gerade über ihn wollte sie nicht nachdenken. Nicht darüber, was er dachte und wusste oder empfand. Doch ihr Verdrängen öffnete eine andere Tür in ihrer Erinnerung: Melanies Tod war nur der bisherige Endpunkt, davor kam der Tod ihres Großvaters. – Des einzigen Menschen, der die Zwillinge rückhaltlos geliebt hatte, ohne etwas zu fordern. – Und sein Erbe.

Sofia versuchte die Trauer abzuschütteln, den Verlust und das Wissen das ihre Eltern mit dem Geld durchgebrannt waren, ihre Kinder allein gelassen und der staatlichen Willkür ausgeliefert hatten. Freunde hatten sich als verlogene Aasgeier entpuppt, Verwandte als habgierige Harpien. Melanie war daran zerbrochen – fehlende Hoffnung und zerstörtes Vertrauen konnten töten – und wenn Sofia nicht aufpasste, würde ihr Argwohn auch sie vernichten.

Sie wälzte sich aus ihrem Bett, dankbar für die kleinen, menschlichen Gesten, zu denen sie noch fähig war und die sie genoss.

Als sie den Gegenstand auf ihrem bereits gepackten Koffer sah, erstarrte sie schockiert, bevor sich die Worte auf dem Umschlag in ihrem Gehirn formatiert hatten: Von Edward.

Sie war zu erleichtert, um Wut zu empfinden oder Schrecken darüber, dass selbst Edward in der Lage war so nah an sie heranzukommen, während sie schlief.

Sie öffnete zuerst den Brief. Zwei Geschenke für einen Engel, Edward, hieß es dort ebenso schlicht, wie lapidar. Sofia legte den Zettel zur Seite und öffnete das Kästchen.

Auf einem Bett aus tiefrotem Samt lag eine lange Kette. Sie erkannte die Anhänger sofort und schob das Etui von sich.

»Verdammt!«, fluchte Sofia.

Ihr Instinkt drängte sie wegzurennen, vor dem Kollier zu fliehen – vor dem Wunsch, es zu berühren; davor, sich vorzustellen, wie es sich um ihren Hals anfühlte, wie es aussehen würde. Die faszinierenden, magischen Perlen zu berühren, die leer waren und es auch stets bleiben würden.

Dieser verfluchte Edward! Er hatte sie nicht nur aufgespürt, es war ihm auch gelungen, eine Bresche in den Wall ihrer Ablehnung zu schlagen, indem er mit der Hexe, der Königin und den Regeln brach und seine einzige Chance auf eine ewige Geliebte – auf Liebe – für immer verschenkte. Ihr schenkte. Sofia würde sich überlegen müssen, wie sie mit diesem Geschenk umging. Sicher würde sie Edward in naher Zukunft wieder begegnen. In Prag.

Prüfend nahm sie das Schmuckstück in die Hand und versuchte die Magie zu spüren. Doch da war nichts, es war nur ein lebloses Schmuckstück. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Schlüssel, der unter der Kette zum Vorschein gekommen war und verstaute den Schmuck wieder in dem Kästchen.

Was zum Teufel soll der Schlüssel? Sie drehte ihn, hoffte auf einen Hinweis, doch es war und blieb ein einfacher Schlüssel.



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