Zurueck bleibt der Tod - Thriller by Kevin Wignall

Zurueck bleibt der Tod - Thriller by Kevin Wignall

Autor:Kevin Wignall
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2011-12-28T23:00:00+00:00


12

Einen Nachmittag lang verhielten sie sich, als sei alles in Ordnung. Sie verbrachten einige Stunden damit, in ihrer Wohnung zusammenzusitzen, Fotos wurden gemacht, ihr Gespräch hüpfte zwischen der fernen Vergangenheit, die sie bis zu einem gewissen Maß miteinander geteilt hatten und den vielen Jahren, die zwischen ihrem Wiedersehen lagen, hin und her.

Dann kochten sie zusammen, und entgegen seines früheren Urteils wusste Hannah sehr wohl etwas mit ihrer Küche anzufangen. Er genoss das Zusammensein mit ihr, vergaß dabei aber nie, dass sie sich lediglich entsprechend ihrer Rollen verhielten und dass sie darum kämpfte, ihren Kopf über Wasser zu halten und es eigentlich jemand ganz anderem zugedacht war, in ihrer Küche an der Arbeitsplatte zu stehen und Gemüse zu schneiden.

Er war beeindruckt davon, wie gut sie mit dem Schock zurechtkam, der da noch so frisch war, aber er erkannte auch, dass Neil weiterhin ihr Leben bestimmen würde, noch über viele Jahre hinweg und wahrscheinlich sogar für immer. Sie war wie jemand, der an einer unheilbaren Krankheit litt; sie lachte, lächelte, redete, aber das Strahlen ihrer Augen war weitgehend verschwunden.

Nach dem Essen war sie müde, also verabschiedete er sich, um sie schlafen zu lassen. Er ging zu seinem Hotel, duschte, zog sich um und fuhr um kurz vor neun mit einem Taxi zu ihr zurück.

Sie hatte einige Stunden geschlafen und sah gesünder aus, als er sie seit seinem Kopenhagenaufenthalt gesehen hatte, sogar gesünder als am ersten Abend, als er ihr angesehen hatte, dass es sie da schon belastete, zu wissen, dass etwas nicht in Ordnung war.

Sie verließen die Wohnung um kurz nach neun und legten die kurze Strecke zur Universität zu Fuß zurück, während die Dämmerung schon in Dunkelheit überging. Während sie gingen, sagte Sam: »Was ist mit Lene? Ich dachte, sie wollte heute Abend zu dir kommen.«

»Ich habe ihr abgesagt – ich muss mich früher oder später an den Gedanken gewöhnen, also warum nicht gleich. Es ist nicht so, dass ich mich alleine jemals unwohl gefühlt hätte. Und ich habe zusätzliche Türriegel an der Haustür angebracht. Die Polizei hat vorgeschlagen, die Schlösser auszutauschen, aber da die Schlösser nicht aufgebrochen wurden, finde ich das wenig sinnvoll.«

»Riegel sind sicherer«, sagte Sam. »Ein Türkeil ist auch eine gute Idee.«

Eine Pause entstand, bevor sie sagte: »Du hast dir darüber eine Menge Gedanken gemacht, oder?«

»Über Sicherheit? Ja, das ist so ’ne Art Hobby von mir.«

Sie bogen um die Ecke in die Straße, wo Neils Fachbereich untergebracht war. Auf der anderen Straßenseite befand sich eine Art Park, und weiter vorne zwischen den dunklen Bäumen und Büschen konnte Sam das Dach eines riesigen und verschnörkelten Gewächshauses sehen, dessen Glas ein einladendes, gedämpftes Licht aus seinem Inneren ausstrahlte.

An der Rückseite des Hauses seiner Großeltern hatte es ein großes Gewächshaus voller Pflanzen gegeben, und das rief eine Kindheitserinnerung in ihm wach – an einem Winterabend in dem Garten zu stehen, diese kleine, erleuchtete Welt zu sehen und davon in den Bann gezogen zu sein.

Er deutete darauf und sagte: »Was ist das für ein Ort?«

»Das Palmenhaus? Es gehört zum Botanischen Garten.«

»Es ist wunderschön.



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