Zuhause ist ueberall by Coudenhove-Kalergi Barbara

Zuhause ist ueberall by Coudenhove-Kalergi Barbara

Autor:Coudenhove-Kalergi, Barbara [Coudenhove-Kalergi, Barbara]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-08-26T17:00:00+00:00


Hochzeit von Rudi und Gilli Schönwald – von links: Alfred Hrdlicka, Rudi Schönwald, Peter Kubelka, Gilli, Markus Prachensky, Georg und Alice Eisler, 1966

Gillis Freund und späterer Ehemann Rudi Schönwald ist mit Georg Eisler befreundet. Rudi, der Zeichner, Georg, der Maler, und Alfred, der Bildhauer, kennen einander von der Kunstakademie her und bilden einige Jahre lang mit ihrem Kollegen Fritz Martinz ein linkes Künstlerquartett, bis Rudi sich aus politischen Gründen mit dem Brachial-Linken Alfred Hrdlicka zerstreitet. Für mich ist Georg in jenen frühen Jahren so etwas wie ein Sendbote aus der großen Welt der Kommunisten.

Sein Vater war der engste Kompagnon des großen Bert Brecht. Sein Onkel Gerhart Eisler war in den Zwanzigerjahren Beauftragter der Kommunistischen Internationale in China und in der Anfangszeit der DDR deren Rundfunkchef. Seine Tante Elfriede Eisler, bekannt unter dem Namen Ruth Fischer, war Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Österreichs, kurzzeitig Vorsitzende der KPD und wurde später eine erbitterte Kritikerin Stalins. Kommunistischer Hochadel, sagt Rudi. Georg ist als Kind vor den Nazis nach England in Sicherheit gebracht worden und hat dort bei Oskar Kokoschka Malerei studiert. Er ist ein massiver junger Mann, zugleich witzig und schüchtern. Er liebt alles, was englisch ist. In Wien ist seine eigentliche Heimat die Kommunistische Partei. Wir machen uns ein bisschen lustig über unseren Freund, samt seiner berühmten Verwandtschaft, aber wir mögen ihn gut leiden.

Eines Tages im Jahr 1964 kündigt Georg an, nicht ohne Stolz, dass er den Genossen Franz Marek zusammen mit uns eingeladen hat. Dieser ist in KP-Kreisen eine Legende, hochdekorierter Kämpfer in der französischen Résistance, Herausgeber des theoretischen Organs der Partei, Weg und Ziel, Mitglied des Politbüros, Chefideologe. Ich bin gespannt. Franz kommt, redet wenig, bringt etwas zu essen mit. Georg empfängt ihn mit für seine Verhältnisse ungewohntem Respekt. Ich, immer bereit zur Heldenverehrung, bin sofort fasziniert. Dieser Mann, um einiges älter als ich, mit einer Biographie, die von der meinigen nicht verschiedener sein könnte, wird die große Liebe meines Lebens. Einige Zeit später sind wir ein Paar, und irgendwann heiraten wir.



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