Zombie Wars by Hemon Aleksandar

Zombie Wars by Hemon Aleksandar

Autor:Hemon, Aleksandar [Hemon, Aleksandar]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Knaus
veröffentlicht: 2016-02-28T16:00:00+00:00


In der Nacht, die auf Joshuas Stelldichein mit Ana folgte, krönte Kimmy ihn mit dem silbernen Cockring. Sie musste seine neuen Qualitäten erkannt haben, seinen exponentiell gesteigerten Wert als Fickpartner; und er war glücklich, sich von ihr seine wohlverdiente Belohnung abzuholen. Er hatte sich verändert, aber, Mannomann, sie nicht minder. Er erkannte Kimmy kaum wieder, während sein Schwanz vor Lust in bislang unvorstellbarer Frequenz vibrierte. Was eigentlich routinierter Partnerschaftsverkehr sein sollte, kam ihm plötzlich wie ein völlig irrsinniger One-Night-Stand vor. Sie biss ihm in den Schaft seines Schwanzes, schrie irgendein Kauderwelsch, das sich anhörte wie eine magische Beschwörungsformel, und dann knurrte sie: »Fick mich, Levin.« Das muss ein Traum sein, dachte Levin. Kurz vor seinem Höhepunkt packte sie ihn an der Kehle, schnürte ihm die Luft ab und starrte ihn mit einer Wildheit in den Augen an, die ihm sengend durch den Schädel drang. Eine ekstatische Minute lang starb er, während er gleichzeitig kam.

Kimmy nahm sich den Tag frei, und sie verbrachten ihren Donnerstagvormittag damit, gemeinsam die Zeitung durchzublättern: ein ganz der Gemütlichkeit hingegebenes Pärchen, das die wohlverdiente Stille lediglich unterbrach, um sich gegenseitig vorzulesen: Die Vagina-Monologe waren erfolgreich in Islamabad aufgeführt worden; ein zehn Kilo schwerer Karpfen hatte einem chassidischen Fischzerteiler in New York auf Hebräisch Weltuntergangswarnungen zugeraunt; Saddam Hussein erlebte die Kopulation der Willigen am eigenen Arsch. Joshua konnte sich selbst mit Kimmys Augen sehen: witzig, clever, gut aussehend und tiefgründig. Ihm gefiel dieser Typ.

Anschließend gingen sie zu Ann Sather’s zum Brunch. Brunch war ein wahrhaft abscheuliches Kofferwort, wie Lehrer Josh klarstellte. Bei den pochierten Eiern, der schwedischen Wurst und den Zimtröllchen griffen sie aber trotzdem zu. Er erzählte ihr den John-Wayne-Witz. Als er sich im engen Durchgang zwischen den Tischen aufstellte, um die Pointe vorzuspielen, war er sich der Gefahr, einen ziemlich vulgären Eindruck zu machen, sehr wohl bewusst, aber er tat es trotzdem, und sie machte sich fast in die Hose vor Lachen. Kein einziges Mal dachte er an Ana, kein einziges Mal. Kimmy schlug vor, dass sie seine Familie bei Gelegenheit zum Abendessen einladen sollten, einschließlich Janet (»sogar Janet«). Er musste ihr darauf allerdings sagen, dass ganz abgesehen von der Eiszeit, die zwischen seinen Eltern herrschte, Bernie auch noch »Prostataprobleme« hatte. Kimmy war nicht ganz klar, ob das heißen sollte, dass man Bernie einladen oder nicht einladen sollte, aber sie stellte die Frage zurück und wählte schon mal provisorisch einen Tag aus. Sie schauten sich im Schlafzimmer Dawn of the Dead an – Recherche für sein Drehbuch, wie er behauptete, auch wenn er den Film schon tausend Mal gesehen hatte. Er umriss ihr Zombie Wars, als würde er die Idee irgendeinem hohen Tier in L.A .anpreisen: das Virus und die Apokalypse, Major K, der treue Kadett und die verrohten Soldaten, die Frau und der Junge. Er hörte das Selbstvertrauen in der eigenen Stimme. Sie konnte es kaum erwarten, das Skript zu lesen, und er genoss das Gewicht ihres Körpers, der an seinen gelehnt war. Ich will wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen, und ihr andern könnt euch allesamt ins Knie ficken.



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