Zielgebiet Armadaherz by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1984-05-21T01:00:00+00:00
5.
Stirnrunzelnd musterte Parwondov die Ortungsbilder, die der Computer von der näheren Umgebung des Transporters auf die Bildschirme überspielte.
Seit vielen Stunden war die seltsame Karawane auf annähernd geradlinigem Kurs immer tiefer ins Armadaherz vorgestoßen, nach Angaben der Herzscouts genau in Richtung Zentrum, da nur von dort aus die Schwer- und Knotenpunkte des Loolandre gefunden werden konnten.
Natürlich waren Parwondov und seine Begleiter längst von der Plattform in die Steuerkanzel des größten Goon-Blocks umgestiegen. Das heroisch wirkende Schauspiel war nur für eventuelle Beobachter auf anderen Schiffen der Armadaschmiede gedacht gewesen. Im Loolandre selbst gab es niemanden, der es beobachten konnte - und wenn, würde er sich sicher nicht von einem solchen Schauspiel beeindrucken lassen. In derselben Steuerkanzel befanden sich Vzill, Skrull und der Armadamonteur aus der Schule für Kundschafte rinnen. „Gefällt dir etwas nicht, Parwondov?" erkundigte sich Dronomon beflissen, als er die nachdenkliche Miene des Höhergestellten bemerkte.
Parwondov zeigte auf einen der Bildschirme. „Das sieht aus wie eine dichte Wolke interstellarer Mikromaterie", stellte er fest. „Dann wird es das sicher sein", beeilte sich Dronomon zu sagen. „Rein physikalisch betrachtet, ja", erwiderte Parwondov. „Es könnte aber auch ein Vorhang sein - operativtaktisch gesehen. Die Massetaster zeigen nämlich in der Wolke eine massereiche Konzentration von Materie an. Ich schätze, es ist ein Planet, der sich in der Wolke verbirgt."
Er blickte Vzill und Skrull scharf an und bedauerte es zum wiederholten Male, daß die Trygazen keine Physiognomie besaßen - zumindest keine für Armadaschmiede erkennbare. „Ich frage mich, was ein Planet innerhalb des Armadaherzens zu suchen hat, und warum verbirgt er sich in einer Staubwolke?"
Er räusperte sich unwillig, als sein Armbandgerät anzeigte, daß die beiden Herzscouts sich mit den Ultraschallpfiffen ihrer Ursprache verständigten.
Die Ultraschallpfiffe brachen ab, und Skrull sagte im Armadaslang: „Es handelt sich nur um eine Projektion. Wir befinden uns im Sektor Crait, in dem von Zeit zu Zeit die Erinnerungen an ein tief in der Vergangenheit liegendes Ereignis dargestellt werden. Es handelt sich um die Entgleisungen funktionsgestörter Positroniken. Die Sache ist aber an sich bedeutungslos."
„Das stimmt", pflichtete Quartson dem Herzscout überraschend bei. „Halmsew und ich hatten schon von anderer Seite von diesem Phänomen gehört."
„Von anderer Seite...?"
„Aus dem bruchstückhaften Informationsaustausch zwischen den Steuerelementen des Armadaherzens, den wir von der Notzentrale aus abhörten", warf Halmsew ein.
Parwondov dachte darüber nach, was ihm an den Antworten nicht gefallen hatte. Es mußte irgendein Widerspruch gewesen sein, aber er vermochte sich nicht mehr daran zu erinnern.
Sein Unterbewußtsein hatte jedoch darauf angesprochen. „Unser Kurs führt knapp eine Lichtsekunde am Rand der Materiewolke vorbei, wenn wir ihn beihalten", erklärte er. „Ich will, daß wir ihn so ändern, daß wir uns der Wolke nicht weiter als eine Lichtstunde nähern!"
„Dann würden wir Herzscouts die Orientierung verlieren", wandte Vzill ein. „Wir müssen einen bestimmten Kurs halten, um die jeweils nächste Gravitationsquelle zu finden."
„Ja, ich weiß", gab Parwondov zu.
Er hatte sich innerlich bereits entschlossen, das Argument des Herzscouts anzuerkennen und sich danach zu richten, als er sich an etwas erinnerte, das Mutter Hrall zu ihm gesagt hatte.
Ich werde mir ein besonders schönes Ziel für dich ausdenken!
Er fragte sich, ob er allmählich anfing, Gespenster zu sehen.
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