Zentrale des Zirkulars by Arndt Ellmer

Zentrale des Zirkulars by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Reich Tradom, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2003-05-20T01:00:00+00:00


8.

Maschinentürme ragten einen halben Kilometer hoch in den Sternenhimmel. Dazwischen drängten sich bucklige Stahlwölbungen, aus denen nach allen Seiten Pyramidenzacken ragten. Korrosion von innen und interstellarer Staub hatten die Oberflächen im Lauf der Jahrtausende zernagt. Auf Alaska wirkten die Anlagen dennoch, als seien sie erst gestern abgeschaltet worden. Er glaubte den Atem der Zeit zu spüren, der durch die Ritzen und Löcher wehte. Verbogene Metallschienen und Plastikreste am Boden des Asteroiden wiesen auf einstige Transportbänder hin. Hinter den Türmen erhoben sich eiförmige Kuppeln, die ihn an den traditionellen Baustil auf den Welten der Blues in der Milchstraße erinnerten. Das Rumoren jenseits der Wände aus dunkelblauem Stahl bildete er sich nur ein.

Die einzigen Geräusche in der Weltraumkälte waren derzeit die lauten Atemgeräusche des Oxtorners. Monkey schwebte ein Stück über den Mochichi und prüfte die Ortungssignale aus dem nahen All. Je tiefer sie in die Anlagen vorstießen, desto dichter rückten die Gebäude aneinander. Aus breiten Straßen wurden schmale Gassen und Pfade zwischen gebirgshohen Wänden. In unterschiedlichen Abständen führten Stege von einer Wand zur anderen. Im Licht der Scheinwerfer entdeckte Alaska links und rechts wuchtige Schleusenschotten, die schief in ihren meterdicken Scharnieren hingen, halb abgerissen durch die Wucht der Erschütterung, als es den Planeten zerrissen hatte.

Der Terraner empfand Wehmut beim Anblick der Ruinen einer einst blühenden Zivilisation. Er stoppte seinen Teleporter-Anzug. „Monkey, sehen Sie die Kuppeln dort hinten? Können Sie von Ihrer Position aus erkennen, ob sie Beschädigungen aufweisen?" Der Gedanke, die Anlagen im Innern könnten funktionsfähig sein, elektrisierte ihn. Am liebsten hätte er sich sofort auf den Weg gemacht. „Keine Beschädigungen", antwortete der Oxtorner. Damit war für ihn das Thema auch schon erledigt.

Elle Ghill forderte die Gruppe zur Eile auf. Die Mochichi bog mit den beiden Särgen nach rechts ab. Zwischen den Trümmern eingestürzter Fassaden führte ihr Weg bis zu einem Schacht. Nacheinander sanken sie abwärts. Auf halber Strecke zum Grund klaffte ein fünf Meter breiter Riss in der Metallröhre. Die Mochichi kippten ihre Teleporter-Anzüge, bis sie parallel zu der Öffnung standen. Nacheinander fädelten sie ein. Die durchsichtigen. Behälter nahmen sie in die Mitte.

Jede Schramme, selbst eine winzige Faser konnte ihnen zum Verhängnis werden. Vorausgesetzt, die Kattixu fanden ihre Spur und folgten ihnen bis hierher. Die Umsicht, mit der die Mochichi handelten, zeigte Alaska, dass sie die Warnung des Oxtorners mittlerweile ernst nahmen. Zwischen geborstenem Stahl und Maschinentrümmern suchten sich die Teleporter-Anzüge automatisch ihren Weg. Im Scheinwerferlicht sah es aus, als bewegten sie sich durch einen kristallinen Mikrokosmos. Stählerne Speere und Zacken bildeten einen unüberschaubaren Irrgarten. Alaska versuchte die Abzweigungen und Verästelungen zu zählen. Es gelang ihm nicht.

Eine halbe Stunde benötigte die Gruppe, bis sie das Ende des vermeintlichen Kristalls erreichte. Vor den Männern und Frauen ragte eine hohe Wand mit einer Schleuse auf. Die Hälften des Schotts glitten lautlos auseinander. Dahinter blieb es finster. Im Licht der Scheinwerfer sah Alaska eine lange Röhre mit einem zweiten Schott am gegenüberliegenden Ende. „Wundert euch nicht", wandte sich Elle Ghill an ihn und den Oxtorner. „Die Sicherheitssysteme unserer Zentrale sind vielschichtig angelegt." Das Schott schloss sich.



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