Zauber-Suche - Xanth 02 by Piers Anthony

Zauber-Suche - Xanth 02 by Piers Anthony

Autor:Piers Anthony [Anthony, Piers]
Die sprache: deu
Format: epub


»Hmph. Ja, natürlich«, stimmte ihm Chester ohne allzu große Überzeugung zu. Es war deutlich, wie er sich bemühte, seinenÄrger abzuschütteln.

»Zum Angriff!«

Sie rannten auf die Treppe zu.

»Seid ihr Idioten jetzt auch noch durchgedreht?« schrie Grundy. »Da oben ist doch überhaupt nichts!«

Chester blickte ihn an. »Ich habe Crombie gar nicht krächzen hören.«

»Hat er auch nicht!« schrie der Golem. »Diesmal rede ich für mich selbst. Klettert nicht in den Himmel! Das ist doch Wahnsinn!«

»Es ist faszinierend«, sagte Humfrey. »Dort kann ich die beliebten Konstellationen aus erster Hand studieren. Eine bessere Gelegenheit finde ich nie.«

»Ich muß diesem Zentauren eine Lektion erteilen«, sagte Chester.

Bink starrte inzwischen wieder Chamäleon an und schritt weiter.

»Das ist der Wahnsinn!« schrie Grundy und zerrte an Crombies Nackenfedern. »Mir kann der nichts anhaben. Ich sehe nur Tatsachen, weil ich nicht wirklich bin. Das ist feindliche Magie. Geht nicht!«

»Wahrscheinlich hast du recht, Miesepeter«, meinte Humfrey. »Aber dieses Angebot ist viel zu verlockend, als daß ich es ablehnen könnte.«

»Das war die Sirene auch! Tut’s nicht!« wiederholte Grundy. »Wo bleibt denn eure Suche, wenn ihr euch jetzt vom Wahnsinn überwältigen laßt?«

»Was kümmert dich das denn?« wollte Chester wissen. »Du hast doch gar keine Gefühle.« Er stellte seine Vorderhufe auf die erste Stufe. Sie war massiv und an jeder Ecke mit einem Stern befestigt. Die Stufen waren wie Glas – eine durchsichtige, aber nicht ganz unsichtbare Treppe, die in den Himmel hinaufführte.

Bink wußte, daß es sich um Magie handelte und daß man ihr nicht trauen durfte. Doch oben harrte Chamäleon seiner, und er mußte zu ihr. Wenn es gefährlich wäre, würde sein Talent es ohnehin nicht zulassen.

»Ich komme jedenfalls nicht mit!« schrie Grundy. Er sprang vom Rücken des Greifs hinunter ins Blattwerk eines Blumenkäferbusches, schreckte einen Schwarm Blumenkäfer auf und war auch schon in der Nacht verschwunden.

»Ab mit Schaden!« brummte Chester und erklomm die Stufen, die unter seinem Gewicht leicht nachgaben. Crombie war das zu langsam. Er schwang sich in die Lüfte und landete über dem Zentauren auf einer höher gelegenen Stufe. Offenbar war der Anstieg zu steil für ein Geschöpf von seiner Größe, um ihn fliegend zu bewältigen. Deshalb zog er es vor, zu Fuß zu gehen. Der Gute Magier folgte an dritter Stelle, und Bink bildete den Schluß.

Im Gänsemarsch schritten sie empor. Die Treppe verlief spiralförmig, so daß sich Crombie schon bald direkt über Bink

befand. Als er über die Wipfel gelangte, öffnete sich für Bink die nächtliche Landschaft Xanths. Er war einmal in einen Vogel verwandelt worden und war auf einem fliegenden Teppich mitgeflogen. Doch dieser langsame Aufstieg durch den Wald war anders als jeder Flug und irgendwie einmalig. Er war sich ständig bewußt, daß er abstürzen konnte, denn die Treppe besaß kein Geländer und auch keine schützenden Vorsprünge am Rande der Stufen. So war er unmittelbar mit der Situation verwachsen, in einer Weise, wie es das Fliegenihm nicht ermöglicht hatte: Über der Erde und doch an sie angebunden …

Der nächtliche Wald war wunderschön. Einige der Bäume leuchteten. Manche streckten knochenbleiche Tentakel empor, während andere aus pastellfarbenen Bällen zu bestehen schienen. Manche besaßen riesige Augen, die sich auf Bink zu richten schienen.



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