Zauber der Sonneninsel by Carole Mortimer

Zauber der Sonneninsel by Carole Mortimer

Autor:Carole Mortimer [Carole Mortimer]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2012-12-18T23:00:00+00:00


6. KAPITEL

“Warum so niedergeschlagen?” fragte Liam, als sie das Büro betraten. Sie waren mit zwei Wagen in die Stadt gefahren, da Juliet beschlossen hatte, unabhängig von Liam für die Heimfahrt zu sein. Aber als sie den Parkplatz erreichte, hatte Liam sie dort erwartet.

“Ich bin nicht niedergeschlagen.” Sie erwiderte seinen Blick gelassen, entschlossen, nicht so zu wirken, als ob sie sich verteidigte.

Sie waren sich beim Frühstück begegnet – zum ersten Mal seit Liams verletzenden Bemerkungen am Abend zuvor. Es war eine extrem ruhige Mahlzeit gewesen, das Gespräch auf ein Minimum reduziert. In stillschweigender Übereinkunft waren beide um halb neun zum Büro aufgebrochen.

Juliet war wirklich nicht niedergeschlagen. Sie war jedoch angespannt und wusste, dass eine Menge davon abhing, wie Liam sich heute entschied.

“Sicher?” spottete er.

Nein, sie war sich nicht sicher. Sie hätte ihm am liebsten dieses selbstgefällige Lächeln aus dem Gesicht geschlagen! Aber für jemand, der Gewalt verabscheute …!

“Absolut. Danke!” konterte sie kurz. Sie nickte dem Mädchen zu, das am Empfang saß, und war überhaupt nicht überrascht, als Linda Liam mit offener Begeisterung ansah. Diese Wirkung schien er auf die meisten Frauen auszuüben. Mich mit eingeschlossen, wie sie zugab. Aber nach dem vergangenen Abend war sie sich sicher, dass das nie wieder geschehen würde.

Liam schaute sich kritisch um, als sie sich durch das Gebäude bewegten. “Carlyle Properties” befand sich im Erdgeschoss des Bürogebäudes. Die zehnköpfige Belegschaft umfasste die Computerabteilung und das Rechnungswesen. Die Büros waren feudal eingerichtet. Das lag aber mehr daran, dass William der Auffassung gewesen war, eine sorgfältige Ausstattung mache einen guten Eindruck auf die Kunden.

Sie lächelte John Morgan an, der seit Williams Tod ihr Assistent war. Er kam über den Korridor auf sie zugeeilt. Sie hoffte, dass er ihr heute helfen würde, Liam davon zu überzeugen, dass die Firma noch lebensfähig sei. “John …”

“Gott sei Dank, dass Sie hier sind, Juliet!” fiel er ihr ins Wort. Sein jugendliches Gesicht wirkte besorgt. Er war fünfundzwanzig und von William aufgebaut worden, um Juliet zu helfen, als der alte Mann sich halb zur Ruhe gesetzt hatte. “Ich habe versucht, Sie zu Hause anzurufen, aber Janet sagte, Sie seien bereits losgefahren und …”

“Beruhigen Sie sich doch, John”, fiel sie beschwichtigend ein. Sie wusste, dass Liam hinter ihr stand. Das Letzte, was sie wollte, war, dass er mit einem Problem konfrontiert wurde, kaum dass sie durch die Tür gekommen waren.

“Aber Sie verstehen nicht.” John runzelte noch immer die Stirn. “Eine Miss Gilbraith traf hier vor etwa einer halben Stunde ein und …”

“Liam?” Bei der Erwähnung des Namens seiner Assistentin hatte sich Juliet scharf zu ihm umgedreht. Was machte Diana Gilbraith denn hier?

“Wir sprechen gleich darüber in deinem Büro, Juliet”, erwiderte er gleichmütig.

Sie versuchte, in seinem Gesichtsausdruck zu lesen. Aber sie vergeudete ihre Zeit. Liam war einer der rätselhaftesten Männer, denen sie je in ihrem Leben begegnet war.

“Ist in Ordnung, John.” Sie wandte sich wieder zu dem jungen Mann. “Ich weiß, wer Miss Gilbraith ist.” Aber nicht, was sie hier tut.

“Ach, ja?” John wirkte nach dieser Information erleichtert. “Also, ich war mir nicht sicher, was



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