Yvettes Verzauberung by Tina Folsom

Autor:Tina Folsom [Folsom, Tina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romance, Fantasy, Vampir
ISBN: 9781477629147
Amazon: 1477629149
Herausgeber: CreateSpace
veröffentlicht: 2012-06-09T22:00:00+00:00

17

Haven versuchte, sein pochendes Herz zu beruhigen. Yvette in seinen Armen zu halten half ein wenig, versicherte ihm, dass sie lebendig und wohlauf war. Hätte er sie nicht beobachtet, während er den Geschichten seiner Schwester gelauscht hatte, hätte er nicht schnell genug erkannt, dass etwas nicht stimmte. Doch in dem Moment, als er bemerkte, dass sie den Raum nach Gefahren absuchte, hatten seine eigenen Sinne das Geräusch wahrgenommen und erkannt, was es war.

So schnell hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nie bewegt. Er hatte aus purem Instinkt gehandelt, als er sie gepackt und ins Badezimmer gezerrt hatte, bevor Bess die Bretter vom Fenster entfernen konnte und somit die Sonnenstrahlen in den Raum ließ. Bei dem Gedanken zitterten ihm noch immer die Knie. Doch er war nicht in der Stimmung, seine Reaktion auf den Angriff, der lediglich für Yvette gedacht war, zu analysieren. Er hatte nicht die Absicht, die Gründe, warum er sie beschützte, genau zu hinterfragen.

Er wollte im Moment nicht denken. Er wollte nur fühlen. Sie.

Haven lockerte seinen Griff, legte seine Hand an ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu sich. Der Schock und die Angst waren aus ihrer Mimik verschwunden, ersetzt von Überraschung.

„Küss mich“, forderte er.

Und verdammt noch mal, wenn sie auf seine Anweisung keinerlei Protest einlegte. Er hatte wenigstens einen kleinen Einspruch erwartet, bevor sie nachgab. Aber vielleicht war sie ebenso schockiert wie er und brauchte diese Erlösung genauso sehr.

„Aber beiß mich dieses Mal nicht. Ich möchte sichergehen, dass alles, was ich empfinde, echt und ohne jeglichen Nebeneffekt ist.“

Nicht, dass er den Biss nicht genossen hätte, doch er wollte wissen, warum er sich so sehr zu ihr hingezogen fühlte. Und die einzige Möglichkeit, dies herauszufinden, war, wenn sie keine ihrer Vampir-Kräfte an ihm anwandte. Er musste sicher sein.

„Kein Biss“, hauchte sie. „Nicht mal ein kleiner?“

Schon bei der bloßen Vorstellung wurde sein Glied steif. Haven schloss für einen Moment die Augen, versuchte, sie auszublenden. Doch die Dunkelheit intensivierte Yvettes Präsenz. Ihr Orangenduft war allgegenwärtig, ihr Herz schlug gegen seine Brust und ihr sanfter Atem blies warm gegen sein Gesicht. Ihre Hände bewegten sich nun entlang seiner Brust, der Hautkontakt sandte elektrische Schocks der Lust durch seine Venen, als sie den Weg zu seinen Schultern suchten.

Diese Frau wäre sein Ende, wenn er ihr erlaubte, ihm zu nahe zu kommen.

„Nein“, antwortete er schließlich, bevor er seine Augen öffnete und tief in ihre blickte. Tief vergraben in diesen grünen Augen lag die Antwort auf all seine Fragen „Nein, Baby. Das hier ist nur zwischen dir und mir. Keine Tricks, keine Kräfte.“

Pure Lust.

Rau.

Ungezähmt.

Als ihr Mund seinen berührte, vergaß er alles, was gerade passierte war. Nur das Gefühl von weichen Lippen, die gegen seine drückten erfüllte seinen Kopf: sinnliche Lippen, die wussten, was sie tun mussten, leidenschaftliche Lippen, die ihn erkundeten. Haven öffnete seinen Mund und hieß sie willkommen. Wie sehr er Frauen mochte, die wussten, was sie wollten und es sich nahmen. Genauso sehr, wie er es mochte, selbst zu nehmen. Von ihren Lippen zu trinken, sie zu erforschen, sie auf ihn reagieren zu lassen.

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