Ystorica: Roman (German Edition) by Karolsson Marie

Ystorica: Roman (German Edition) by Karolsson Marie

Autor:Karolsson, Marie [Karolsson, Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Ystorica, Raumschiffe, Zukunft, Elitemenschen, atlantis, Terraner, utopischer Roman, Schutzschirm, fantastische Literatur, Kugelschiffe, Science Fiction, Planeten, Kampf der Kulturen, Avatar, Atlantiden, Multiversum, Energiekonverter, Sterne
Herausgeber: Weishaupt, H
veröffentlicht: 2014-08-04T22:00:00+00:00


Nach dem Essen schickte ihn Melliel schlafen, und er war anscheinend müde genug und gehorchte ohne Protest. Sie begleitete ihn in den Raum neben meinem, den wir für ihn ausgesucht hatten. Im Weggehen drehte er sich noch einmal zu mir um und fragte fast ängstlich:

„Wirst du nachher auch noch da sein?“

„Ganz bestimmt. Ich werde dich wecken!“

Er lächelte erfreut und trabte mit Melliel davon. Alles an seinem erwachsenen Körper wirkte kindlich ungelenk, die Bewegungen oft unkoordiniert, das Timing schlecht.

Mein Domine und ich blieben allein im Turm zurück.

„Er schläft viel“, sagte der Atlantide. „Mindestens 12 Stunden in der Nacht und zwei bis drei am Tag. Das gibt dir ein wenig Zeit zum Ausruhen.“

„Woher hat er die Narben an den Handflächen?“, fragte ich, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.

„Er trug Kommandointerfaces in den Händen so wie ich, allerdings ziemlich viele. Sie wurden brutal entfernt. Es kann sein, dass sein Tastsinn in den Händen eingeschränkt ist, das macht ihn vielleicht etwas ungeschickt. Tu so, als wären sie nicht da.“

Ich nickte. „Aber beim Essen habe ich nichts bemerkt.“

„Er präsentierte sich von seiner besten Seite. Ich glaube, er mag dich. Danke, Eeva!“

Ich wurde rot und wehrte ab: „Noch ist nichts zu danken. Es war ein guter Einstieg, mehr nicht.“

„Aber der ist wichtig. Wenn wir jemanden kennen lernen, schätzen wir ihn in den ersten Sekunden der Kontaktaufnahme ein, und dieser Eindruck ist meistens richtig und nur schwer zu korrigieren. Und wie findest du ihn?“

Ich überlegte lange, bevor ich antwortete.

„An ihm stimmt … nichts, passt nichts zusammen. Und damit meine ich nicht nur das Missverhältnis zwischen seinem äußeren Erscheinungsbild und dem kindlichen Habitus. Er ist der personifizierte Widerspruch. Eine Kunstperson, ein Schauspieler, der ein kleines Kind gibt. Die Rolle heißt Lee, und ich werde in dem Stück mitspielen, soweit es geht. Einige Dos and Don’ts hat mir Melliel schon mitgeteilt. Der Rest wird täglich neu improvisiert werden müssen in diesem Pas-des-deux, je nachdem, wie er die Rolle anlegt.“

„Glaubst du, dass du ihm gewachsen bist?“, fragte Chatall Kha’tan.

„Ich weiß es nicht.“

„Danke für die ehrliche Antwort“, sagte er darauf tonlos.

Ich hielt mein Versprechen und weckte Lee mit Musik, nämlich mit „Summertime“ in der Version von Louis Armstrong und Ella Fitzgerald. Er war sofort hellwach, und da ich an seinem Bett gesessen war, nutzte er die Nähe und umarmte mich fest wie ein Ertrinkender.

„Geh nicht fort so wie Shadash!“, bat er, Verzweiflung in der Stimme.

„Ich gehe nicht fort!“ bekräftigte ich. Denn ich kann nicht fortgehen, fügte ich im Geiste hinzu. Ich sitze hier fest genau wie du, mindestens zwei Jahre lang.

Erst dann gab er mich frei. Da ich ihm noch nie so nahe gewesen war, roch ich zum ersten Mal seine Haut und sein Haar. Mein altes Krokodilgehirn fand den Duft so interessant und betörend, dass es eine heftige Rüge von der Großhirnrinde benötigte.

Von da an wurde das Aufwecken mit Musik zu einem festen Bestandteil unserer täglichen Routine und der Rituale, die ihm sehr wichtig waren. Etwa ein Jahr lang wenigstens.

Den vorletzten Tag des Aufenthalts der Atlantiden auf der Erde verbrachten wir



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