Wunderbare Wuensche [13.11.14] by Lindsay Ribar

Wunderbare Wuensche [13.11.14] by Lindsay Ribar

Autor:Lindsay Ribar [Ribar, Lindsay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2014-10-12T22:00:00+00:00


Er war es wieder. Zuvor war er Vicky gewesen, jetzt war er ich, und ich hatte keine Ahnung, wieso. Ganz zu schweigen von dem Wie!

Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich zuckte zusammen, aber es war nur Naomi. »Kein Weg rein?«

Ich stellte den Gitarrenkoffer auf dem Boden ab und positionierte mich zwischen ihr und dem Fenster. Auf gar keinen Fall durfte ich sie das sehen lassen. »Der Türsteher hatte recht«, sagte ich. »Er hat jemand anderen als Opener gefunden.« Keiner sagte etwas. Die Sängerin scheiterte an einer besonders hohen Note, und ich stieß scharf die Luft aus, als hätte mir jemand gerade gegen die Brust geschlagen.

»Jemanden, der völlig mies ist«, sagte Naomi und zuckte zusammen. »Ich hatte angenommen, George hätte einen besseren Geschmack.«

»Vermutlich hatte er nicht viel Auswahl«, erwiderte ich. »Und es ist meine Schuld, dass ich nicht rechtzeitig da war.«

»Trotzdem. Er hätte doch noch fünf Minuten auf dich warten können.«

Aber ich hörte ihr nicht zu. Meine Aufmerksamkeit war auf Oliver gerichtet, während ich noch einmal alles, was ich gerade gesehen hatte, vor meinem geistigen Auge Revue passieren ließ und mir verzweifelt wünschte, dass es nicht wahr wäre. Eine Sekunde später riss er die Augen auf, und ich wusste, dass er mich gehört hatte. Aber er sagte kein Wort.

Drinnen endete das Lied mit einem schrillen Misston, gefolgt von spärlichem, höflichem Applaus. Draußen streckten wir alle die Köpfe vor, um zuzuhören.

»Danke!«, verkündete die Sängerin, und ihre zuckersüße Stimme hallte, weil sie dem Mikro zu nahe kam. Unbewusst griff ich nach meinem Hals. Sie fuhr fort.

»Danke, ich bin ja so froh, dass euch das gefallen hat. Das habe ich für meinen Dad geschrieben. Das Nächste, was ich euch jetzt vorspielen will, habe ich für … nun, für jemanden geschrieben, der mir sehr wichtig ist.« Sie lachte gekünstelt. »Eigentlich bin ich noch immer auf der Suche nach diesem besonderen Jemand, aber ihr wisst schon, was ich meine. Bis dahin habe ich meinen Blick auf einen Jungen geworfen, der zu unser aller Bedauern nur in einem Buch existiert. Ich schrieb diesen Song speziell für ihn. Ich nenne ihn ›Meinen Unsterblichen Geliebten‹.«

Das war’s. Ich konnte mir das nicht länger anhören. In der Hast, von diesem Fenster wegzukommen, stolperte ich praktisch über meine eigenen Füße, ging mit weit ausholenden Schritten zur Vorderseite der Bar und blieb nicht stehen. Ich ging direkt vorbei an der Gruppe von Leuten, die an der Ecke eine rauchten, vorbei an dem mürrisch aussehenden Türsteher, vorbei an dem dunklen Nagelstudio daneben.

Vor einer Reinigung blieb ich schließlich stehen. An ihr war nichts Besonderes, aber hier gab es einen Bordstein, auf den man sich setzen konnte, und sie war weit genug weg, damit ich diese schreckliche Möchtegernmusik nicht hören musste. Glaubte George tatsächlich, dass ich da auf der Bühne stand? Was in aller Welt würde er sagen? Würde er mich aus Sweeney Todd werfen? Würde man mich in den ganzen Vereinigten Staaten von jeder Musikbühne mit einem Funken Selbstrespekt verbannen?

Und wie konnte dieser Kerl wie ich aussehen?

Ich sah zurück zum South Star. Drei Gestalten näherten sich schnell.



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