Wunder auf vier Pfoten by Julia Romp

Wunder auf vier Pfoten by Julia Romp

Autor:Julia Romp [Romp, Julia]
Die sprache: eng
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-25T16:00:00+00:00


Kapitel 6

George hatte beschlossen, seinen elften Geburtstag gemeinsam mit Ben zu feiern, und deshalb musste ich ihm eine Angelrute mit einer Spielmaus daran kaufen. Der Entschluss, dass sein großer Tag auch der von Ben sein sollte, war gefasst worden, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass wir nicht wüssten, wann Ben geboren worden war. Und so gab es für die beiden eine Teeparty im Garten. Mum, Boy und seine Kinder, Tor, Del und Nob waren alle gekommen, und George bestand darauf, dass ich sowohl einen Geburtstagskuchen aus Schokolade als auch einen mit Marmelade gefüllten Biskuitkuchen kaufte, weil Ben beide so gern mochte. Jetzt saßen sie gemeinsam auf dem Rasen, und George griff nach einer Dose Sprühluftschlangen. Da es ihm immer großen Spaß machte, durfte er jedes Jahr an seinem Geburtstag damit ums Haus herumsprühen, so viel er wollte. Hinterher bereute ich es dann tagelang, wenn ich überall die Reste fand. Knallbonbons fand er genauso toll, und wir ließen so viele im Garten knallen, dass überall bunte Konfetti herumlagen.

»Bist du bereit?«, fragte George Ben.

Ben wackelte mit dem Kopf, während George sprach, und wartete darauf, dass der Spaß losging.

»Dann los!«, kreischte George und drückte auf die Dose.

Rosa Sprühluftschlangen quollen heraus, und Ben stürzte sich darauf. Aber George sprang auf und verfolgte ihn, und überall im Garten flogen Sprühluftschlangen durch die Luft, da er wie wild um sich sprühte. Ben war mit einem Satz auf dem Trampolin, George war ihm auf den Fersen. Binnen weniger Sekunden verschwand das Trampolin unter einem Haufen Sprühluftschlangen. Ich kriegte mich vor Lachen nicht mehr ein.

Mir ging das Herz auf, als ich die beiden so zusammen erlebte. Ben wollte so sehr der kleine Junge sein, dass er seit Neuestem sogar auf den Billardtisch kletterte, den George zu Weihnachten bekommen hatte, und jedes Mal, wenn George einen Stoß ausführte, ging Ben in die Mitte des Billardtischs und stupste auch eine Kugel mit seiner Pfote an. Er hatte außerdem beschlossen, das Laufband mitzubenutzen, das ich geschenkt bekommen hatte, weil ich Ben nicht allein lassen konnte, um in ein Fitnessstudio zu gehen: Wenn George darauf lief, lief Ben neben ihm her. Und ich kriegte mich vor Lachen nicht mehr ein, wenn ich die beiden sah.

Ben fand immer neue Wege, sich Aufmerksamkeit zu sichern, und was er sich zuletzt ausgedacht hatte, war vermutlich das Beste. Nachdem Ben bei uns eingezogen war, hatte ich ihn mehrmals zur Kontrolle zum Tierarzt gebracht, weil man mich gewarnt hatte, dass die Zyste, die man entfernt hatte, auf die Entwicklung von Krebsgeschwüren hinweisen könnte, und jedes Mal, wenn wir wieder nach Hause kamen, machte George viel Aufhebens um ihn. Nachdem wir Entwarnung bekommen hatten, stießen wir immer alle einen großen Seufzer der Erleichterung aus – bis ich eines Tages einen Knoten hinter Bens Ohr entdeckte. Der Tierarzt diagnostizierte einen Abszess, der aufgeschnitten werden musste, und als Ben danach genäht und sehr still nach Hause kam, verwandelte George sich für eine ganze Woche in Florence Nightingale. Inzwischen war ich mir ziemlich sicher, dass Ben manchmal Unpässlichkeit vortäuschte, nur um genug Aufmerksamkeit zu bekommen.



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