Wollsockenwinterknistern: (K)ein Weihnachtsroman by Karin Lindberg

Wollsockenwinterknistern: (K)ein Weihnachtsroman by Karin Lindberg

Autor:Karin Lindberg [Lindberg, Karin]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Belletristik, Liebesroman, Humor
Herausgeber: BookRix
veröffentlicht: 2016-11-06T23:00:00+00:00


Der restliche Tag zieht im Eiltempo an mir vorbei. Wider Erwarten macht Lennart keinen weiteren Annäherungsversuch, sondern bleibt freundschaftlich bei der Sache. Er murrt nicht, wenn ich ihm Anweisungen gebe, sondern führt prompt das aus, was ich ihm auftrage. Die Sitzgelegenheiten haben wir erst mal vor dem Gemeindezentrum abgelegt, denn der Raum muss erst hergerichtet werden, bevor wir anfangen können, alles zu dekorieren. Ich hoffe, das Wetter spielt am Sonntag mit. Für den Fall, dass es regnet oder schneit, haben wir drei Pavillons, die nach Bedarf aufgestellt werden können. Darüber mache ich mir jetzt lieber noch keine Gedanken.

„Sollen wir noch die Girlanden und so im Baumarkt holen?“, fragt mich Lennart, als wir den größten Raum bis auf den Tisch und die Stühle leergeräumt haben. Ich bin fix und fertig und hundemüde nach dieser Aktion.

„Ach, nee, lass uns das mal morgen machen. Wir haben heute viel mehr geschafft, als ich dachte. Ich kann mich kaum mehr bewegen und hier muss erst mal saubergemacht werden, bevor wir was Neues aufbauen können.“

„Okay. Aber nicht, dass mir hinterher Klagen kommen“, neckt er mich.

„Wie kann ich mich bei dir bedanken?“, frage ich kleinlaut. Er macht es mir zuliebe, ich weiß es, und nicht, weil der Pastor sein bester Freund ist.

„Ach, da fällt mir schon was ein …“ Er zuckt mit den Augenbrauen und grinst. Ich will gerade zu einer Antwort ansetzen, als er abwinkt. „Ich meine, lass uns ’ne Pizza essen gehen oder so.“

„Ich habe gar nicht so Lust auf den Mief in der Pitsche.“

„Ich auch nicht. Sollen wir uns etwas mit rausnehmen?“

„Das ist ’ne gute Idee.“

Eine Dreiviertelstunde später sitzen wir – bei fünf Grad plus – auf dem Steg vor Lennarts Elternhaus und essen unsere lauwarme Pizza. Dazu gibt es Cola aus der Ein-Liter-Flasche.

„Fast wie früher“, spricht er mit vollem Mund aus, was ich denke.

„Ja, schön.“

Wir essen einige Minuten schweigend, ein paar Häuser weiter bellt ein Hund.

„Lennart?“, frage ich.

„Ja?“ Er sieht auf.

„Was soll der Quatsch, dass du mich rumkriegen willst?“

Mein Herz klopft. Normalerweise würde ich nicht so direkt fragen, aber ich halte es einfach nicht mehr aus.

Er seufzt leise auf. „Ich habe es dir doch schon erklärt, Summer.“

„Erkläre es mir noch einmal, ich habe es nämlich nicht verstanden.“ Dass ich nicht mit dem Fuß aufstampfe, ist alles.

„Ich war damals dumm, dass ich nicht gemerkt habe, dass du alles verkörperst, was ich suche. Ich kann es nicht beschreiben … Du warst immer da. Ich habe unsere Freundschaft nie infrage gestellt und“, er zögert einen Moment, „obwohl ich deine Kurven sehr wohl zur Kenntnis genommen habe, wollte ich unsere Freundschaft nicht riskieren. Damals war ich nicht reif genug. Jetzt weiß ich, was ich will.“

Das geht runter wie Öl. Trotzdem ... Ich bin nicht überzeugt.

„Aber das ist doch keine Sache, die man so nüchtern entscheidet. Bumm, die passt zu mir, die will ich haben! Das klingt voll nach Vernunftehe.“

Er schiebt sich ein Stück Pizza in den Mund und überlegt. „Ja, vielleicht. Was ist denn so schlimm daran, wenn man eine Beziehung auf Vertrauen und Freundschaft aufbaut?“

Autsch.

Es ist irgendwie ernüchternd, das so pragmatisch aus seinem Mund zu hören.



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