Winterwundertage by Swan Karen

Winterwundertage by Swan Karen

Autor:Swan, Karen [Swan, Karen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 3442487773
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2018-10-15T00:00:00+00:00


18. Kapitel

Sie betraten eine eindrucksvolle, mit kostbaren Holzkassetten ausgekleidete Eingangshalle. Eine mit rotem Teppich belegte Treppe schwang sich auf zwei Seiten der Halle nach oben; das Geländer war mit langen, buschigen Eukalyptusgirlanden dekoriert, und von den Wänden starrten grimmige Vorfahren in weißen Perücken oder Spitzenhäubchen auf sie herab. Auf einer schweren mittelalterlichen Truhe standen ein paar dekorative Zinnkrüge. Alex vermutete, dass es hier vor dreihundert Jahren wahrscheinlich genauso ausgesehen hatte.

»Sieht ganz anders aus als früher«, bemerkte Lochie sarkastisch. Ambrose lachte. Sie überquerten den knarzenden schwarzen Eichenholzboden und gelangten durch einen Korridor zu einer Reihe von mit dunklen Paneelen ausgekleideten Räumen. »Du hörst dich schon an wie meine Frau. Was gäbe sie nicht für eine schlichte weiße Wand. Oder magnolienfarben, der Renner bei Vermietern.« Er warf einen Blick zurück. »Und Sie, Alex? Wo wohnen Sie?«

»In London.«

Er nickte, als habe er nichts anderes erwartet. »Tja, nettes kleines Kaff. In welcher Ecke?«

»Mayfair.«

»Uuh, im Herrenhaus«, neckte Ambrose mit schelmischem Blick. »Wenn du dir da mal nicht zu viel zugemutet hast, Lochie, alter Junge.«

»Nein, wir … Es ist nicht so …«

Aber in diesem Moment betraten sie einen großen Raum. Abrupt verstummten die Gespräche, und alle Köpfe drehten sich zu ihnen um. Die Überraschung war groß, als man Alex ausmachte.

Reglos musterte sie die Anwesenden, die sich in zwei Lager geteilt hatten. Die Frauen saßen in einer türkisgrünen Sofagruppe zusammen, einige auch auf dem mit Taschen versehenen quadratischen Sitzmöbel in der Mitte, das gleichzeitig als Sofatisch diente. Ellbogen auf die Knie gestützt, den Kopf vorgebeugt, waren sie angeregt ins Gespräch vertieft gewesen. Die Männer dagegen standen am Kamin, unweit der Bar, einen Whisky in der einen Hand, die andere in die Hosentasche geschoben. Normalerweise würde sie jetzt diese Gruppe ansteuern, weil dort die Wahrscheinlichkeit am größten war, einen potenziellen Klienten an Land zu ziehen. Aber das hier war kein Geschäftswochenende, ermahnte sie sich. Oder besser gesagt, das war es schon, aber sie musste so tun, als ob dem nicht so wäre.

»Mal herhören, alle miteinander, der Abend ist gerettet«, verkündete Ambrose mit schallender Stimme. »Farquhar ist nicht nur sicher und wohlbehalten gelandet, er hat außerdem dieses umwerfende, göttliche Wesen hier mitgebracht, Alex Hyde.«

Was für eine Vorstellung! Dem musste man erst mal gerecht werden. Alex lächelte verlegen. »Hallo.«

Eine Frau mit dunklen Locken erhob sich von der Ottomane und näherte sich strahlend.

»Hallo, Alex, ich bin Daisy, die geplagte bessere Hälfte von diesem Burschen hier.«

»Hallo.« Sie beobachtete, wie Daisy nun Lochie umarmte und liebevoll an sich drückte. Lochies ansonsten immer so finstere Züge glätteten sich, und ein Ausdruck der Zuneigung machte sich darauf breit. »Gott sei Dank ist dir nichts zugestoßen. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht.«

»Ach, es lief alles reibungslos«, versicherte Lochie. »Aber es freut mich zu hören, dass wenigstens einer bekümmert wäre, wenn ich als explodierender Feuerball das Zeitliche segne.«

»Apropos Feuer, habt ihr schon gehört, dass es in Kentallen gebrannt hat?«, rief Ambrose, der zur Bar ging, um Drinks für die Neuankömmlinge einzuschenken.

»Nein.« Daisy wirkte sehr erschrocken. »Was ist passiert? Es ist doch hoffentlich niemand verletzt worden?«

Nun erhoben sich auch die anderen und kamen besorgt herbei.



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