Wie wir einen Sommer (vergeblich) versuchten, uns nicht zu verlieben by Elizabeth Eulberg

Autor:Elizabeth Eulberg [Eulberg, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783401509198
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2016-01-19T23:00:00+00:00

22.

Meg verbrachte den Samstag damit, die Clubmitglieder für ihren Artikel zu interviewen. Sie wollte aber mich, Tracy und Diane getrennt befragen.

Auch wenn ich hundertprozentig hinter dem Club stand und mich über unseren Erfolg wahnsinnig freute, hätte das Timing für dieses Interview nicht schlechter sein können. Die Blicke, die uns besonders vom männlichen Teil der Schülerschaft der McKinley High und den weiblichen Nicht-Mitgliedern zugeworfen wurden, waren immer unangenehmer geworden. Todd ignorierte mich inzwischen komplett.

»Betrachtest du dich also als Feministin?«, fragte Meg, nachdem ich ihr die Hintergründe erklärt hatte.

»Äh, vielleicht?«

Großartige Antwort.

Mir war klar, dass ich anfangen musste, mich auf das Interview zu konzentrieren. Es war mir wirklich wichtig, dass der Club in einem positiven Licht erschien.

»Wehe, ihr schreibt nicht nur nette Sachen über mich«, unterbrach Tracy, als sie ins Zimmer hereinspaziert kam. »Bin ich schon dran?«

Meg schaltete den Kassettenrekorder aus. »Ich muss mir bloß noch eine Kassette holen. Bin gleich wieder zurück.«

Seit über einer Woche schon hatte ich mich davor gedrückt, Tracy von dem bevorstehenden Was-immer-daswar mit Ryan zu erzählen. Und weil Meg gerade nicht im Zimmer war, schien der Moment genauso günstig wie jeder andere.

Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, fragte ich: »Und was hältst du davon?«

»Klingt doch ganz lustig, Pen. Das ist doch kein Date oder so, richtig?«

»Ach Quatsch, nein. Es ist bloß ein Konzert. Keine große Sache.«

»Ich hab Ryan schon immer gemocht. Ich bin überrascht, dass er noch keine Neue hat.«

»Na ja, zum Homecoming-Ball ist er ja mit Missy gegangen…«

»Penny, die beiden sind nicht zusammen, sie sind bloß zusammen zum Ball gegangen. Er ist hundertprozentig Single und immer noch zu haben.«

Mir blieb das Herz stehen.

»Hey, ich sollte mit Meg darüber sprechen, eine Klatschspalte für den Monitor zu übernehmen. Nicht auszudenken, wo du heute wärst, wenn du mich nicht als Informantin hättest. Übrigens, du wirst nicht glauben, was diese kleinen Monster mit mir gestern Abend gemacht haben, als ich beim Babysitten war…«

Und damit war das Thema beendet. Kein Grund zur Sorge. Bloß ein Abend, an dem zwei Klassenkameraden zu einem Konzert gehen. Nichts weiter.

Diane sah aus, als wenn sie sich gleich übergeben müsste.

»Alles wird gut.« Ich gab mein Bestes, um sie zu beruhigen.

»Oh Gott, oh Gott, oh Gott.« Sie marschierte den Flur auf und ab und hatte ihre Hände dabei zu Fäusten geballt.

Tracy und ich tauschten besorgte Blicke.

Diane sackte auf dem Fußboden zusammen. »Was hab ich mir nur dabei gedacht?«

Ich setzte mich neben sie und Tracy ging mit Jen ein paar Schritte zur Seite, damit wir allein reden konnten. »Diane.« Ich legte meinen Arm um sie. »Es ist unglaublich, wie sehr du dich in den paar Wochen verändert hast. Du solltest stolz sein. Egal, was passiert.«

Wir blickten hoch und sahen, wie die Trainerin, Mrs Ramsey, die Tür der Turnhalle öffnete und langsam aufs Schwarze Brett zuging. Ein Gruppe Mädchen machte eine Gasse für sie frei, und nachdem die Trainerin einen Zettel aufgehängt hatte, rückten sie schnell wieder zusammen.

»Willst du, dass ich nachgucken gehe?«, fragte ich.

Diane sah auf, als mehrere Mädchen Luftsprünge machten und anfingen zu jubeln. Tracy ging rüber und überflog die Liste.

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